Ziele: Von 10 auf 80 % Automatisierung
Shownotes
Wir haben einen neuen Podcast Partner: Unser Dank geht an die Hannover Messe
Fragen oder Ideen zur Robotik in der Industrie? helmut@robotikpodcast.de oder robert@robotikpodcast.de
Transkript anzeigen
00:00:00: Hi, Robert hier.
00:00:01: Dieser Podcast wird euch präsentiert von der Hannover Messe.
00:00:04: Wir sagen vielen herzlichen Dank an die Kollegen in Hannover und jetzt geht's los.
00:00:09: Robotik in der Industrie, der Podcast mit Helmut Schmidt und Robert Weber.
00:00:17: Hallo, liebe Zuhörer und Zuhörer, willkommen zu einer neuen Folge unseres Podcastes Robotik
00:00:24: in der Industrie.
00:00:25: Mein Name ist Robert Weber und heute ist Helmut nicht im dabei.
00:00:29: Der ist nämlich verhindert, aber ich grüße trotzdem nach München, nämlich den Roman.
00:00:32: Hallo Roman, willkommen in dem Podcast.
00:00:34: Hi, freu mich.
00:00:35: Guten Morgen.
00:00:36: Roman, du wirst schon mal bei uns im Podcast.
00:00:38: Robco ist ein bekannter Name, aber du hast heute noch jemand mitgebracht, nämlich den
00:00:42: Rüdiger.
00:00:43: Hallo Rüdiger.
00:00:44: Hallo Robert, servus.
00:00:45: Rüdiger, wo sitzt du?
00:00:46: Ich sitze auch in München.
00:00:47: Auch München, klar.
00:00:48: Zwei Mal München, perfekt.
00:00:49: Bevor wir starten, stellt euch doch bitte ganz kurz den Zuhörern vor.
00:00:53: Rüdiger magst du schnell anfangen.
00:00:55: Ja, mach ich gerne.
00:00:56: Ich bin Rüdiger, bin unternehmerisch aktiv, war auch acht Jahre lang in der Start-up-Szene
00:00:59: unterwegs mit eigenen Ideen.
00:01:01: Hab Anfang letzten Jahres einen ganz anderen Weg eingeschlagen und hab einen Unternehmen
00:01:06: übernommen als Nachfolger, als externe Nachfolger.
00:01:08: Oh, sehr gut, das sind gefragt die Leute.
00:01:10: Ja, ist ein großes Thema gerade im deutschen Mittelstand und den Unternehmern gehen die
00:01:15: Nachfolgerinnen aus, ja, oder waren noch nie vorhanden.
00:01:19: Und in Augsburg hatte ich tatsächlich die Gelegenheit, ein Blechverarbeiten des Unternehmen,
00:01:24: knapp 100 Mitarbeiter in der fünften Generation zu übernehmen, 158 Jahre altes Unternehmen.
00:01:30: Und ja, tragt das jetzt in die Zukunft.
00:01:32: Und ich glaube, das ist auch heute das Thema.
00:01:34: Ja, sehr schön.
00:01:35: Sprechen wir gleich noch ein später darüber.
00:01:36: Roman, stellst du dich auch noch zwei Sätze vor.
00:01:38: Gerne, Roman Hölzel.
00:01:39: Ich bin Mitgründer und Geschäftsführer von RobCo, The Robot Company.
00:01:43: Wir sind auch hier in München mit knapp 90 Mitarbeitenden, eine Ausgründung aus der
00:01:48: Technischen Universität in München, vom Hersteller Robotics und der AI.
00:01:51: Und wir bieten den weltweit ersten folgendwertigen Modulan-Investitor-Roboter an, der aufgebaut
00:01:56: ist auf Software und KI und freuen uns mehr dünniger und einigen anderen, viele deutsche
00:02:02: internationale Kunden zu bedienen hier aus München.
00:02:04: Sehr schön.
00:02:05: Wir hatten ja schon mal eine Folge ganz am Anfang, als ihr gestartet seid.
00:02:08: Roman, was hat sich getan?
00:02:09: Ihr habt ganz viel Geld bekommen, ihr wachst, ihr habt ein neues Büro, eine neue Fertigung.
00:02:13: Gib uns so ein kurzes Update.
00:02:15: Genau, also ich glaube, als wir das letzte Mal gesprochen hatten, sind wir gerade so aus
00:02:19: der Uni heraus entstanden, waren eine kleine Mannschaft und vielleicht mit einem Dutzend
00:02:23: oder zwei Dutzend Personen alles noch ziemlich garagenmäßig und wir haben im Endeffekt seit
00:02:28: dem die Entwicklung vom Start-up und Ausgründung zum Scale-Up vollzogen.
00:02:32: Wir sind mittlerweile über zehn Ländern aktiv und bedienen Kunden entlang, sagen wir
00:02:38: mal, das Mittelstand der mittelständischen Kette, also von wenigen Dutzenden bis hin
00:02:44: zu Tausenden Mitarbeitenden und vor allem im Bereich in Rotor-Metall, Kunststoff und Holzverarbeitung.
00:02:50: Und ich denke, in aller Kürze ist das Thema Wachstum der große Faktor gewesen.
00:02:57: In den letzten Jahren sind jetzt von eben zwei Dutzend auf knapp 100, knapp unter 100 Mitarbeitende
00:03:03: angewachsen und haben uns sowohl geografisch als auch was die Industriem und eben die
00:03:10: Anwendungsfeder, die wir automatisieren angeht, deutlich entwickelt.
00:03:13: Wir sind nach wie vor aber sehr, sehr fokussiert auf das Thema beentladen von Maschinen, D-Maschinen,
00:03:19: Felsmaschinen, Lasermaschinen, Palettieren, Depalettieren von Teilen, häufig nachgelagert
00:03:24: nach dem Maschinen beentladen und dann im weitesten alles rund um Materialhandhaber
00:03:29: und in der Regel Kamera gestützt.
00:03:31: Das heißt, wir haben den eigenen vollwertigen, sowohl Software-Stack, also wir entwickeln
00:03:36: unser eigenes Software für die Roboter, was die echter Regelung angeht, für die Modularität
00:03:41: in den Produkten, die wir anbieten bis hoch in die Cloud-Interfaces und das Roboter-Vertigien-Rhein.
00:03:46: Wir haben dann die Hardware komplett unter Kontrolle, also wir bauen unsere eigenen Roboter-Module
00:03:51: und da haben wir seitdem ein XL-Modul gelaunst, mit dem wir bis zu 40 Kilo und/oder bis über
00:03:58: zwei Meter Reichweite anbieten können und dann machen wir auch den gesamten Autonomie-Stack,
00:04:03: also von der Perception, Kamera gestützten, Automatisierung bis hin zu Autonomien, Bewegungsplanungen,
00:04:12: Productive Maintenance, Flotten Management usw.
00:04:14: Und ich denke, das waren die großen zwei Hebel, einmal Erweiterung der Top-Line, weitere Use-Cases,
00:04:20: weitere Geografien und dann deutlicher, deutlicher Druck der Weiterung, sowohl auf der Hardware
00:04:25: als auch auf der Seite.
00:04:26: Jetzt hast du gerade angesprochen, Wachstum, Wachstum ist gerade schwierig, oder?
00:04:30: So mit Kunden.
00:04:31: Wie geht es euch?
00:04:33: Ja, genau, uns geht es gut, wir können eigentlich nicht klagen, wir merken natürlich, dass
00:04:37: die Wirtschaft sicher schon mal in einem besseren Schuss war in Deutschland und dass es gerade
00:04:41: kein einfaches Umfeld ist, dadurch, dass wir in, jetzt aktuell über zehn Ländern aktiv
00:04:47: sind und in verschiedensten Branchen im Endeffekt durch die Bereite an Metall, Kunststoff und
00:04:53: Holzverarbeitung, die automatisieren, dann können wir es ein Ticken besser ausgleichen.
00:04:58: Wo läuft es am besten?
00:04:59: Kunststoff ist auch schwierig.
00:05:01: Metall, Holz, was geht am besten?
00:05:04: Eigentlich sind alle drei Bereiche.
00:05:07: Gut am Wachstum, Metall hat den stärksten, aus unserer Sicht Einbruch erlebt, einfach
00:05:14: aufgrund der Automotive Abhängigkeit.
00:05:15: Aber auch da haben wir Aerospace-Kunden, zum Beispiel, oder große Möbelproduzenten und
00:05:21: da sieht es ein bisschen anders aus.
00:05:23: Insofern, sowohl das Neukundengeschäft, aber vor allem auch das Bestandskunden und
00:05:29: Expansion-Business laufen eigentlich gut.
00:05:32: Jetzt hast du gesagt, 90 Mitarbeiter oder 100, so knapp hast du gesagt, oder?
00:05:36: Krap unter 100, genau.
00:05:37: Ihr fährt dich ja in München, oder?
00:05:39: Das ist korrekt?
00:05:40: Genau, richtig in der Augustenstraße.
00:05:41: Du musst jetzt nicht eine Zahl nehmen, was sagt uns mal, wie viele Roboter verlassen
00:05:44: da euren Hof im Jahr, so ungefähr?
00:05:47: Ja, also wir sprechen jetzt mittlerweile über mehr als 10.000 Module, die wir global im
00:05:52: Einsatz haben.
00:05:53: Also vom Hintergrund her, du kennst es, aber Rüdiger natürlich auch als Anwender.
00:05:58: Aber unser Setup ist in der Kürze sozusagen ein Lego-Baukasten für Robotics, aufgebaut
00:06:04: auf dem digitalen Zwilling, der die einzelnen Lego-Bauteile sozusagen, also die einzelnen
00:06:08: Roboter-Module steuert und regelt.
00:06:11: Wie viele Module brauche ich für ein Roboter?
00:06:13: Das geht los mit zwei Motor-Modulen, ein kleines Tischsystem, mit dem ich in der Ebene
00:06:18: zum Beispiel dispensieren und kleben kann, geht dann hoch bis sieben oder acht Achsen
00:06:22: für aufwendige, zum Beispiel Maschinen, die Entladungsthemen, bei denen ich zu sich ein
00:06:27: Freiheitsgrad benötig in der Anwendung.
00:06:29: In der Regel sind wir unter den klassischen sechs Achsen, also der Schnitt um die fünf
00:06:34: Freiheitsgraden.
00:06:35: Und dann brauche ich in der Regel zwischen einem und drei Verbindungsmodulen.
00:06:40: Das heißt, 10.000 Module, fünf Achsen, daumen mal Pi, 2.000 Systeme.
00:06:45: Was hast du jetzt gerechnet?
00:06:47: Ja.
00:06:48: Oder korrigier mich, wenn es falsch ist?
00:06:50: Ja, ich glaube, die Größeordnung ist genau die richtige, hängt dann wirklich davon
00:06:53: ab, wie wir das System ausgestalten.
00:06:54: Aber das ist die Größenordnung und was wir aber machen, ist, dass wir die gesamte Plattform
00:07:01: in Modul decken.
00:07:02: Also auch unser Kameramodul ist ein Modul, auch unser Basismodul ist ein Modul, die Workstations
00:07:07: und so weiter.
00:07:08: Insofern kann eine Roboter-Systemapplikation auch mal aus zehn oder zwölf Modulen bestellen.
00:07:14: Aber auf der Ebene gehen wir Daten raus und dann nicht weiter aufgefächert.
00:07:19: Okay.
00:07:20: Und Hardware, ich habe es so ein bisschen euch verfolgt.
00:07:24: Ihr geht ja auch viel in den KI-Bereich rein, aber ihr wollt weiterhin eine Hardware-Company
00:07:29: bleiben, oder?
00:07:30: Wir glauben, dass es beides braucht und wir glauben auch, dass Deutschland genau dort
00:07:34: stark ist, wo physische und digitale Systeme interagieren.
00:07:37: Vom Hintergrund werden RobCo aus dem Lehrstil für Robotik und KI ausgegründet, auch irgendwie
00:07:44: bevor es ChatGBT gab und KI aller Wunde war.
00:07:46: Und wir nutzen seit eigentlich Vorausgründung KI, um unseren digitalen Zwilling aufzubauen,
00:07:52: der dann die Roboter-Module regelt.
00:07:54: Und die Schwierigkeit ist, dass das Endergebnis genauso präzise, wiederholgenau, schnell
00:08:01: und eben robust ist, aus einzelnen Modulen aufgebaut, wie in einem fixer, statischer,
00:08:06: fester Roboter.
00:08:07: Und da nutzen wir eine ganze Menge KI, um eben wie gesagt den digitalen Zwilling aufzubauen,
00:08:11: um Modellbasier zu regeln und jetzt heute auch in dem ganzen Thema Umgebungs- und Teilne
00:08:16: Wahrnehmung und entsprechende Adaptionen der Automatisierungsprozesse.
00:08:20: Insofern, wir glauben, es braucht beides.
00:08:22: Wenn man beides kontrolliert, Hardware und Software, tut man sich, tun wir uns deutlich
00:08:27: einfacher, dann auch voll integrierte Systeme anzubieten, wirklich in die Tiefen der Roboter-Steuerung
00:08:32: und Regelungen einzugreifen.
00:08:33: Und insofern glauben wir, dass es ein voll integrierte System braucht.
00:08:37: Aber ihr seid keine Nvidia-Fanboys, ne?
00:08:40: Ihr arbeitet im neuen eigenen System, ne?
00:08:41: Ich war jetzt auf der GTC und da sind ja einige deutsche Robotiker auch.
00:08:45: Ihr macht das selber, oder?
00:08:47: Wir nutzen auch Nvidia Chips.
00:08:49: Okay, aber die Simulation auch, macht ihr das auch?
00:08:52: Wir nutzen auch die Simulation bei iSexim, der digitale Entnösung in der Phase, bevor
00:08:59: wir integrieren und installieren, bauen wir den kompletten digitalen Zwilling auf vom
00:09:04: Roboter, der kommt eben von uns und dann aber auch der Umgebung der Schnittstellen, der
00:09:09: Phase ist.
00:09:10: Wir sind ein Themen wie Tagzeiten zum Beispiel und das machen wir auf der iSexim Plattform
00:09:14: von Nvidia.
00:09:15: Rüdiger, ich komme jetzt mal zu dir rüber nach Augsburg zu deinem 158 Jahre alten Betrieb.
00:09:21: Was macht ihr genau, Rüdiger?
00:09:22: Was stellt ihr her?
00:09:23: Blech hast du gesagt, aber geh ein bisschen ins Detail.
00:09:26: Also Blechpatscher.
00:09:27: Blechpatscher, ja, wenn ich was böse ausdrucken möchte.
00:09:31: Aber es war ganz, ganz früher meine Spenglerei in Augsburg, also die klassischen Dächer und
00:09:36: Dachrinnen und so weiter, die, der Richard, die Kriegnis der vierten Generation hat quasi
00:09:41: das Unternehmen dann auf eine ganz, ganz andere Größenordnung gebracht, indem er halt quasi
00:09:45: angefuckert den 80ern und 90ern entsprechende Lasermaschinen zu kaufen und abkantressen.
00:09:50: Und war dann quasi im Dünnblechbereich, hat sich da etabliert als klassischer Lohnfertiger.
00:09:55: So die klassischen Produkte, die wir quasi für die wir die Gehäuse machen, sind also
00:10:01: prominente Beispiele, sind immer Parksteinautomaten.
00:10:03: Nicht so schön, Parksteinautomaten.
00:10:05: Nee, gar nicht.
00:10:06: Aber es ist halt, es ist ein Geschäft, was irgendwie funktioniert.
00:10:10: Häuf, ne?
00:10:11: Braucht jeder.
00:10:12: In der Vergangenheit waren es natürlich irgendwie Geldautomaten, Kontoausdrucker, so
00:10:15: was.
00:10:16: Natürlich Ticketautomaten, aber jetzt auch viel, viel stärker natürlich in Maschinenverkleidung
00:10:20: sind wir unterwegs und ja, also alles, was irgendwie ein stabiles, vernünftiges Gehäuse
00:10:24: braucht, da sind wir unterwegs.
00:10:26: Und natürlich haben wir da auch quasi, also das ist unser Kernfokus und wir haben aber
00:10:29: im Laufe der Zeit quasi in den letzten 20 Jahren auch davor und danach in der Wertschöpfungskette
00:10:34: sozusagen noch angesiedelt.
00:10:35: Entsprechend haben wir davor auch eine Konstruktionsabteilung.
00:10:38: Das heißt, also du kannst bei uns wirklich mit der Ideenskizze per Hand reinkommen, also
00:10:42: mit der Handskizze reinkommen bei uns und wir konstruieren das quasi fertig durch bis
00:10:46: zu einem Top-Gehäuse.
00:10:47: Oh, das ist aber skaliert aber nicht so, ne?
00:10:50: Also das skalierte halt dann hinten raus, wenn wir dann quasi die Aufträge bekommen
00:10:54: und also gerade so im Medizintechnikbereich machen wir da auch viel.
00:10:57: Da hat man natürlich am Anfang immer erstmal so die Anwendung an sich, die Komponenten,
00:11:01: die müssen dann halt einfach ein schönes hochwertiges Gehäuse rein.
00:11:03: Da sind wir sozusagen ganz, ganz fröhliche Designphase dabei.
00:11:06: Können entsprechend es dann auch so gestalten, dass es dann perfekt bei uns auch produziert
00:11:09: werden kann.
00:11:10: Und hinten dran haben wir quasi auch noch eine eigene Pulverbeschichtung, damit wir die
00:11:14: Oberfläche sozusagen auch in allen Farben und was man halt alles so braucht, eben in
00:11:18: Haus machen können.
00:11:19: Da sind wir deutlich stärker quasi oder breiter aufgestellt als die klassischen Blech-Budger,
00:11:24: wenn man so nennen möchte.
00:11:25: Das heißt, so digitaler, lohnfertiger?
00:11:28: Genau.
00:11:29: Und also digital, da sind wir jetzt gerade auf dem Weg dabei.
00:11:32: Also ich war, kannte das unter dem aus meiner früheren Tätigkeit.
00:11:36: Wir hatten quasi die klassischen Kunden, die ...
00:11:37: Beziehung oder erkannte ich das Unternehmen auch und habe dann eben immer wieder auch Impulse gesetzt,
00:11:42: wie man hier quasi im Bereich Digitalisierung, Automatisierung sich modernisieren kann.
00:11:47: War dann vor zwei Jahren auch Beirat im Unternehmen und habe da entsprechend die Dinge angestoßen,
00:11:52: aber eben gemerkt, dass es eben noch nicht so ganz greift und der Kern-vom-Kern-Problem,
00:11:56: da schweifen wir aber kurz ab, ist quasi die nicht geregelte Nachfolge. Da bin ich dann quasi
00:12:01: letztes Jahr eingesprungen und jetzt haben wir quasi eine lange Perspektive und jetzt können wir sagen,
00:12:05: okay, jetzt geht mal auf Vollgas, Digitalisierung, Automatisierung. Natürlich in Administrativen
00:12:09: mit KI-Möglichkeiten gibt es ja ohne Ende jetzt, also neues CRM eingeführt gerade,
00:12:14: das ist genial, was man da an Daten oder an Wissen schnell zusammentragen kann,
00:12:17: aber eben auch in der Fertigung. Dann hast du mit Roman bestellt.
00:12:21: Da habe ich mit Roman weitergemacht, genau.
00:12:24: Was macht ihr mit den ROP-Kuss?
00:12:25: Ein Schritt vielleicht auch zurück, noch gedanklich, warum wir das Ganze überhaupt machen.
00:12:30: Also es ist ja für mich die Frage, lohntfertiger Industrieunternehmen in Deutschland,
00:12:35: wo geht die Reise überhaupt hin? Also wo muss ich das Unternehmen hinsteuern,
00:12:38: damit es auch in 20 Jahren noch irgendwie funktioniert?
00:12:41: Und wenn man sich halt die Geburtenraten anschaut, das McKinsey Global Institute hat
00:12:45: ja Anfang des Jahres wieder eine schöne Studie rausgebracht, dass wir jetzt quasi
00:12:47: irgendwo so bei 2,1 Geburtenrate weltweit im Schnitt liegen, heißt jetzt sind wir irgendwo stabil,
00:12:52: aber perspektivisch werden wir schrumpfen. Und das stellt sich für mich als Unternehmer natürlich
00:12:56: die Frage, hinten sind weniger Konsumenten, weniger Fachkräfte, die die Sachen dann auch machen
00:13:01: können, weniger Parkuern. Genau Parkuern. Und dann haben wir aber natürlich noch das gegenteilige
00:13:06: Narrativwirtschaftswachstum, ist in den meisten Köpfen auch wie vorpräsent, also Geld ist die
00:13:11: Religion der Welt. Und die Welt Religion sozusagen, jeder will, dass es steigt. Das heißt, in diesem
00:13:16: krassen Zielkonflikt befinden wir uns ja gerade. Und jetzt ist halt so die Frage, wie stelle ich
00:13:21: mich da auf? Und dann war für mich ganz klar, dass ich das Unternehmen dann übernommen hatte.
00:13:24: Wir müssen hier massiv in die Automatisierung gehen. Aktuell haben wir so 9 Prozent der Fertigung,
00:13:29: also der Arbeitsgang in der Fertigung, haben wir automatisiert oder teilautomatisiert durch
00:13:33: vorhandene Robotiklösungen, die in den letzten Jahren eben schon sich etabliert hatten. Alles
00:13:38: Robco oder abt ihr auch andere? Nee, wir haben klassische Wiege im Abkantpresse, da ist ein Roboter
00:13:43: davor vom Hersteller quasi und da haben wir jetzt mal alles zusammengezählt und das ist irgendwie
00:13:47: bei 9 Prozent. Und mein ambitioniertes Ziel ist tatsächlich in den nächsten zehn Jahren da 80 Prozent
00:13:52: aller Tätigkeiten zu automatisieren. Und dann ist natürlich das Spielfeld relativ groß. Das heißt,
00:13:57: also das Blech kommt bei uns vornherein, wird dann irgendwie geschnitten, dann wird es eng gratet,
00:14:00: dann wird es gebogen, dann wird es irgendwann geschweißt zu einer Baugruppe, dann wird das
00:14:04: Pulver beschichtet und montiert. Also da haben wir so viele Arbeitsgänge im Unternehmen, die
00:14:08: natürlich Potenzial haben, bis zu automatisieren. Und wir haben jetzt mal gesagt, okay, wir fangen jetzt
00:14:12: mal mit einfachen Dingen an. Und da sind wir jetzt irgendwie beim Enggraten gelandet. Der Graten ist
00:14:17: quasi, wenn das Blech aus dem Laser rausgeschnitten kommt, hat es so ein Grat, das ist ein bisschen
00:14:20: scharf, das muss man dann quasi schleifen. Und aktuell steht halt vor der Maschine und nach der
00:14:25: Maschine jeweils ein Mitarbeiter, der hat quasi die die Bleche einfach nur auflegt und in einem
00:14:30: gewissen Takt und hinten wieder auf eine Palette palettiert. Und das ist im Endeffekt der Use Case,
00:14:35: den wir jetzt gerade adressieren. Und da haben wir gesagt, da machen wir einfach vorn und hinten
00:14:38: Robco dran und dann, ja, aber da brauchst du doch keinen Robco, die Säure, die Roman machen man die
00:14:42: Ohren zu, da kannst du genießen für 3000 Euro kaufen. Ja sicher, mir war es einfach wichtig,
00:14:46: dass wir das eben auch made in Deutschland für Deutschland sozusagen machen. Ja, und Roman und
00:14:51: ich, wir hatten uns mal auf eine Veranstaltung kennengelernt und dann auch festgestellt, dass
00:14:55: wir Nachbarn sind und dann haben wir gesagt, okay, da steigen wir jetzt direkt ein. Aber was mir
00:14:58: auch wichtig ist und ich habe es ja vorhin schon erwähnt, weil er selber mal ein Gründer und es
00:15:03: ist natürlich immer spannend und wichtig eigentlich auch, dass die neuen frischen Ideen kommen. Und
00:15:07: ich habe es auch damals selber gemerkt, wenn halt die Aufträge nicht da sind, dann bringen
00:15:11: Finanzierungsrunden auch nichts mehr. Also man kriegt die Finanzierungsrunde nur dann, wenn man
00:15:14: eben auch die Kunden hat. Und deswegen habe ich gesagt, also natürlich kann ich jetzt Augsburg.
00:15:18: Aber du bist doch nicht die Karitas-Rüdiger. Nein, natürlich nicht. Aber ich will ja quasi auch mit
00:15:22: den Unternehmen dann auch wachsen. Also wenn ich jetzt halt zu KUKA gehe oder wo auch immer hin zu
00:15:26: den Etablierten, ist ja in Augsburg recht nahe. Na ja gut, dann kann man riesen Projekte rausschnitzen
00:15:31: und ewig lang quasi in der Skopphase unterwegs sein. Oder man sagt halt einfach, okay, man steckt
00:15:37: den Lego-Baukasten einfach mal an, legt los, probiert aus und dann ist das natürlich mehr Hands
00:15:44: on und wir kommen halt schneller ins Doing lernen auch. Und wenn halt dann irgendwie auch was nicht
00:15:48: klappt, kann man halt auch wieder schnell umstellen, ohne da irgendwie große Themen zu machen. Aber diese
00:15:52: Modularität, was du gesagt hast, ist das für dich denn, weil das brauchst du ja da gar nicht,
00:15:56: die Modularität oder? Also der Gedanke war natürlich tatsächlich so, weil es sind ja nicht
00:16:02: immer alle Arbeitsgänge bei uns, dadurch dass wir Lohnfertiger sind und immer wieder Unterschied
00:16:05: mit mir Aufträge haben. Also es sind wirklich viele tausend verschiedene Teile, die da jeden
00:16:09: Jahr bei uns durch die Fertigung wandern. Gibt es halt manche Bereiche, die sind mal stärker,
00:16:13: mal weniger stärker ausgelastet. Und dann kann man natürlich oder die Idee ist dann natürlich dahinter,
00:16:17: dass man sagt, okay, wenn ich jetzt in Karten nicht brauche, wobei in Karten meistens immer der Fall
00:16:21: ist, aber dann habe ich halt an einer bestimmten Maschine, die kommt halt nur so sporadisch zum
00:16:24: Einsatz, dann schieb ich den Robco dahin, passt den entsprechend an und wenn ich jetzt quasi wieder
00:16:29: Bedarf an einer anderen Stelle habe, dann schiebe ich dann wieder weiter und das war so der Gedanke
00:16:33: dahinter von der Modularität. Und funktioniert das? Also so weit sind wir noch nicht, wir haben
00:16:37: jetzt das mal auf den einen Case konzentriert, sind da gerade in der finalen Testphase und schauen
00:16:42: mal, dass wir den jetzt stabil hinbekommen und dann geht es einfach weiter. Ja. Roman,
00:16:46: wie schwierig ist das, so welche Leute, also die Ruhiger hast du jetzt kennengelernt auf einem
00:16:49: Start-up-Event oder keine Ahnung wo, so hört sich das an. Wie schwierig ist es an diese
00:16:54: lohnfertige Rand zu kommen? Also ich glaube, initial ist es sehr schwierig, ehrlicherweise,
00:16:59: weil es ein Markt ist, der natürlich sehr davon lebt, dass Produkte robust in hoher Qualität
00:17:05: mit dem hohen Service-Level laufen funktionieren und ich glaube, das ist auf der Punkt Robert,
00:17:09: wieso die der 3.000 Euro Plastikarm aus China ohne Endefactor, Kamera, Sicherheitstechnik,
00:17:16: Schulung, Training und Service-Fort auch bei selbst einfachem Case ist nicht funktioniert und noch
00:17:22: viel weniger bei komplexen Themen, die ich mit der Computer Vision zum Beispiel aufsetzen muss.
00:17:26: Aber das ist sicher schon ein Thema. Ich glaube, je besser die ersten Applikationen klappen und
00:17:32: das ist bei uns jetzt, sagen wir, vier Jahre in der Fall, desto besser klappt dann auch sowohl
00:17:37: das Erweiterungsgeschäft in Bestandskunden und in Neukundenakquise. Und wir sehen für uns zum
00:17:44: Beispiel, dass sich dann auch schnell Cluster bilden, weil man den ersten Kunden gewinnt im
00:17:48: Chemgau und den nächsten fünf sind auch in der Region. Insofern, ich glaube, es ist ein Geschäft,
00:17:54: das stark von Referenzen lebt, von Word of mouth und aber nicht besonders einfach zugänglich ist
00:18:01: durch klassisches E-Mail-Marketing oder auch häufig nicht mal die klassischen Messen sozusagen.
00:18:06: Aber wenn der Durchstich einmal gelingt, dann lässt sich da glaube ich eine gute Markkursuzion ein.
00:18:12: Und das Thema Modularität, das hast du gesagt, Rüdiger, ihr macht das jetzt beim Entgraten,
00:18:17: also sieht noch weiter die Use-Gasys. Ist das wirklich ein Argument, dass die Leute sagen,
00:18:20: ich habe die Modularität oder ist das eher so, das erzählen wir uns ja alle, dass dann der Roboter
00:18:26: alles kann? Ja, also vielleicht aus meiner Produktzicht und dann Rüdiger, ich glaube, die Kunden
00:18:31: anbinden, dass ich noch viel spannender aus der Produktzicht sind es im Endeffekt drei Bereiche,
00:18:35: in denen die Modulität eine Rolle spielt und das ist zu kurz gedacht aus meiner Sicht rein von
00:18:40: der Umkonfigurierung und dem Wechsel von Modulen auszugehen. Also wenn wir an den klassischen
00:18:45: Life-Cycle denken, geht es los mit einem Automatisierungskonzept, bei uns simulationsbasiert,
00:18:50: mit einer ganzen Menge KI im Einsatz. Aber da geht es schon mal los, was ist denn eigentlich die
00:18:55: ideale Konfiguration meines Roboters für diesen Anwendungsfall? Und dann optimiert der eine auf
00:19:00: Taktzeit, der nächste auf Platzbedarf, der dritte auf Erreichbarkeit oder der vierte auf Maschinenzugängigkeit
00:19:05: vom Werker oder auch auf mehr oder diese Faktoren. Und wenn ich jetzt die Möglichkeit habe, als
00:19:10: Robco aus vier Modulen über 100 verschiedene Roboter aufbaut zu generieren, die perfekt auf
00:19:16: diesen Anwendungsfall passen, dann ist das ein ganz klarer USP. Auch wenn ich hinten raus nie
00:19:20: umbaue, damit geht es schon mal los. Es ist auch immer ein Kostenthema mit nur vier oder fünf
00:19:25: Achsen zu arbeiten, statt sechs oder sieben. Wenn ich dann in der Installation auf diesem
00:19:29: Detail-Spilling und der Simulation deutlich flotter in der Integration bin und bei Rüdiger und
00:19:35: der Griebus zum Beispiel, haben wir einige Faktoren mit reingenommen, um eine eigens gebaute
00:19:39: Zelle, die sehr, sehr toll geworden ist. Urre sagen, wir passen das System darauf an. Dann kann ich
00:19:44: im Endeffekt indirekt aufgrund der modularitären und den digitalen Zwilling schneller und einfacher
00:19:50: installieren und dann auch natürlich umkonfigurieren. Das war der Punkt, den du genannt hattest, Robert.
00:19:54: Und dann ist es hinten raus natürlich auch ein Thema Logistics Supply Chain Service,
00:19:58: einzelne Module zu tauschen, die sofort vorkalibriert sind und dann funktioniert der Arm wieder oder
00:20:03: über den, tatsächlich DHL-Paket, Einzelmodule zu verschicken, statt der gesamte Roboter auf
00:20:08: der Palette zu transportieren. Aber ich muss dann nochmal eine Safety machen, oder? Nee,
00:20:13: das System ist vorabgenommen. Der Roboter selbst ist nach der 10.218/1 zertifiziert und die
00:20:19: Applikationen gesammtalfelig, dann mit entweder offenen oder geschlossenem Sicherheitskonzept
00:20:23: nach der Strich 2 und auch inklusive der neuen technischen Spezifikation der FUG-066,
00:20:28: die jetzt in die Norm gewandert ist. Das haben wir auch schon abgebildet. Und insofern haben wir
00:20:33: den gesamten Modulkatalog zertifiziert und nicht nur die eine spezielle Kinematik. Das heißt,
00:20:37: ist nicht ganz so einfach zu zu erklären für ein Messestand mit einem Halbstatz, aber diese
00:20:43: drei Faktoren von vorab, während Integration und nach der Integration, werden alle durch das
00:20:49: Thema Modularität, Digital Zwilling aus unserer Sicht nachhaltig verbessert und jetzt rüber zu
00:20:56: dir aus der Anwendung und Nutzersicht. Genau, ist das wirklich so für dich entscheidend, diese
00:21:01: Modularität? Also es geht ja schließlich ums initiale Setup. Da gibt es natürlich, wenn wir nicht
00:21:07: nur an meine Fertigung denken, natürlich ist das alles irgendwie historisch gewachsen und dann
00:21:11: hast du natürlich irgendwie der Platzmangel, dann muss man den wahrscheinlich an irgendeiner Stelle
00:21:15: irgendwie implementieren und dann wird es halt in einem Standard relativ schwierig. Das werden wir
00:21:20: dann aber jetzt in den nächsten Cases sehen, die wollen wir uns irgendwie so anschauen. Und dann
00:21:23: ist natürlich super, wenn man da sagt, okay, dann plant ich da einfach nochmal ein Gelenk dran und
00:21:26: dann geht es halt quasi gefüllt ums Eck, als dass ich da quasi nur einen ganz, ganz einfachen
00:21:30: Planart habe. Aber perspektivisch gesehen finde ich halt eben auch diesen Gedankenchamant,
00:21:35: dass ich ihn halt auch später irgendwo noch mal woanders einsetzen kann. Aber das wird sich
00:21:38: dann erst zeigen, wie der Bedarf dann tatsächlich sein wird. Und wann packt ihr den auf eine
00:21:42: mobile Plattform, Brummern? Haben wir schon. Also in dem konkreten Fall jetzt bei Decrim ist
00:21:46: noch nicht bisher, aber haben wir eine Veranstalung gemacht für zum Beispiel einen Inspektionsanwendungsfall
00:21:51: oder hier um Maschinen wie Entladung? Ja, auch was für dich, die mobile Plattform beim Lohnfertiger,
00:21:57: oder? Absolut, ja klar. Also wir haben auch viel Material. Viel Verkehr, dass du durch die
00:22:01: Lohnfertigung da geht. Ja, absolut. Ja, also ich meine, wir bauen es jetzt gerade ja komplett
00:22:06: neu auf. Und jetzt ist natürlich, hat man die Maschinen, die man halt quasi im Bestand hat,
00:22:12: schaut man sich jetzt an, okay, wie geht man jetzt davor? Und dann habe ich halt davor danach direkt
00:22:17: quasi die B- und Entladung. Aber die Interlogistik spielt natürlich auch eine große Rolle bei uns,
00:22:22: dass dann quasi die Teile, die dann vom Laser absortiert sind, dass die dann alleine dann irgendwann
00:22:26: zu Encrata Maschine fahren. Und wenn natürlich der Copa gleich mit drauf sitzt und er weiß schon,
00:22:31: was er da tun muss, dann im nächsten Schritt wäre vielleicht auch ein spannender Fall.
00:22:34: Sehr schön. Ich danke euch beiden für euren Einblick in den Use Case des RobCoS und in das Update
00:22:43: von dir, Roman. Wir wünschen dir Rüdiger mit deinem Betrieb. Ich finde es super,
00:22:46: dass du nur so einen alten Betrieb übernommen hast und den jetzt fit machst. Wir müssen auf
00:22:50: jeden Fall mal wieder im Jahr noch mal sprechen, wie es dann ausschaut und Roman,
00:22:53: euch alles Gute und viel Erfolg mit den RobCoS. Vielen Dank. Bis bald. Sehr gerne.
00:22:58: [Musik]
00:23:10: [Musik]
00:23:12: Hauptsache, dass ich
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