Was plant Estun in Europa?
Shownotes
Unsere Gesprächspartner: Gerald Mies
Wir danken unserem Podcastpartner Hannover Messe
Das Bewerbungsformular für den Robotics Award gibt es hier
Fragen oder Ideen zur Robotik in der Industrie? helmut@robotikpodcast.de oder robert@robotikpodcast.de
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00:00:00: Hi, Robert hier.
00:00:01: Dieser Podcast wird euch präsentiert von der Hannover Messe.
00:00:04: Wir sagen vielen herzlichen Dank an die Kollegen in Hannover und jetzt geht's los.
00:00:09: Robotik in der Industrie.
00:00:15: Der Podcast mit Helmut Schmidt und Robert Weber.
00:00:18: Hallo liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, willkommen zu einer neuen Folge unseres Podcastes Robotik in der Industrie.
00:00:26: Mein Name ist Robert Weber und mir in München zugeschaltet sitzt.
00:00:29: Helmut Schmidt, Grüß euch.
00:00:30: Helmut Servus, heute haben wir uns einen Gast eingeladen.
00:00:34: Wir freuen uns sehr, dass Gerhard Mies da ist. Hallo Gerhard, grüß dich.
00:00:37: Hallo zusammen.
00:00:38: Zugeschaltet aus, hilf uns, wo sitzt du gerade?
00:00:41: Heute in Schwerbischwünnt, sonst in Zug in der Schweiz.
00:00:44: Sehr schön, Schwerbischwünnt, das ist ja hier direkt um die Ecke.
00:00:47: Bevor wir loslegen über Robotik zu sprechen, Gerhard, stelle dich ganz kurz den Zuhörerinnen und Zuhörer vor.
00:00:53: Wer bist du und was machst du?
00:00:55: Ja, Gerhard Mies, ich bin seit 30 Jahren in der Robotics.
00:01:00: Seit über 20 Jahren als CEO oder Geschäftsführer bei großen Roboterherstellern.
00:01:06: Darunter Fanok, Kloos, Kuka und jetzt Estun.
00:01:12: Haben wir drei Jahre in die Werkzeugmaschinenindustrie reingeschaut und bin dann schnell wieder in die Robotics zurückgekommen.
00:01:19: Warum? War das nicht so cool?
00:01:20: Wenn man die Innovationsgeschwindigkeit der Robotics kennt, das ist unglaublich schwer sich dafür zu begeistern,
00:01:27: wenn man eine Maschine um drei Müh verbessert hat.
00:01:30: Das ist ein Riesenschritt in der Werkzeugmaschine, aber für einen mit Roboticsblut hält sich die Begeisterung dann in Grenzen.
00:01:38: Helmut, ich finde Gerhard sollte uns ganz kurz sagen, wer Estun ist, für alle die es nicht kennen.
00:01:44: Gerhard, magst du kurz 2, 3 Sendationen im Arbeitgeber?
00:01:46: Estun ist eine sehr junge Company, erst 1993 von Bob Wugge gründet.
00:01:54: Er kommt aus dem Steuerungsbau und Servomotorenbau, ist dann erst 2011 in die Robotik eingestiegen
00:02:01: und ist seit, ja, sei ich mal, seit 2023 in aller Munde.
00:02:07: Da hat Estun in China gerade mal den Kuka, den Yaskawa und den ABB in einem Schritt überholt und ist jetzt auf Nummer 2 der Robotaniste in China.
00:02:21: Und das hast du jetzt in Europa auch vor?
00:02:23: Das habe ich in Europa auch vor.
00:02:25: Wird allerdings nicht ganz so schnell gehen, denke ich mal.
00:02:29: Aber das ist natürlich beeindruckend, dass so eine junge Firma so schnell im Markt aufgestiegen ist.
00:02:36: Und das hängt natürlich auch mit der Kultur des Unternehmens.
00:02:41: Vielleicht kann man da Gerhard mal ganz kurz einsteigen.
00:02:44: Ich meine, China ist per se der größte Roboter Einzelmarkt mit über 50 Prozent der installierten Roboter mit allen Marktteilnehmern.
00:02:53: Du hast jetzt gerade gesagt, innerhalb kürzester Zeit ist euch der Sprung auf Platz 2 gelungen.
00:02:58: Vielleicht für mich, aber auch für die Zuhörer, vielleicht ein bisschen etwas zur Entstehungsgeschichte der Robotik.
00:03:03: Du hast gesagt, das ist glaube ich noch etwas mit der Kultur zu tun.
00:03:06: Vielleicht auch mit der Produktfamilie.
00:03:08: Aber vielleicht erzählst du ein bisschen, wie schnell das tatsächlich gegangen ist.
00:03:10: Wie man das macht und was die Unterscheidungsmerkmalen sind, dass man da wieder etwas eintauchen können.
00:03:16: Also viele von den sehr erfolgreichen Roboterherstellern haben immer die Produkte, Steuerung und Servomotoren schon im Programm gehabt.
00:03:23: Und das sind natürlich wesentliche Teile des Roboters und machen auch für alle, die schon mal Roboter gebaut haben, fast 50 Prozent der Kosten aus.
00:03:33: Und daher ist der Schritt dorthin relativ kurz, weil die, die die Vorgänge, die es gemacht haben, damit auch sehr erfolgreich waren.
00:03:43: Was bei Estun halt anders ist, auch ganz anders wie in anderen chinesischen Firmen, die ich kenne.
00:03:52: Die Kultur ist sehr geprägt von den Firmengründen.
00:03:54: Der Bob-Woo Professor, der dann in die Industrie gegangen ist und dieser Campus-Charakter, der zieht sich da noch durch das ganze Unternehmen.
00:04:05: Und das bringt unglaublich Geschwindigkeit.
00:04:08: Und das ist natürlich gerade in China, wo die Entwicklungsgeschwindigkeit ja sowieso schon sehr hoch ist, da in diesem Unternehmen nochmal ganz klar zu spüren.
00:04:19: Aber wie habt ihr das da in China geschafft über einen Preis, über eine Technologie? Wie habt ihr die anderen da verdrängt?
00:04:27: Generell ist ja der Roboterpreis in den letzten Jahren in China immer schon 20 Prozent unter dem des europäischen Markts gewesen.
00:04:37: So ist das eigentlich im heimischen Markt nichts Besonderes.
00:04:40: Was der Estun gemacht hat, der hat bei so großen Branchen wie die Batterie, hat er um schneller reinzukommen in diese Branchen auch Verantwortung für die Systeme vernommen.
00:04:55: Praktisch, um gerade im Batteriemarkt, der natürlich am schnellsten gewachsen ist, eine Systemgruppe gegründet und hat die ersten Anlagen komplett selbst in Eigenverantwortung gebaut.
00:05:07: Also die Modul- und Packanlagen.
00:05:09: Skaliert halt schlecht Anlagenbau, oder?
00:05:11: Ja, das schafft natürlich Vertrauen.
00:05:13: Die haben früher natürlich nur die bekannten Marken genommen und haben auch mit Blick aufs Risiko nicht so recht Lust gehabt, das Neues ausprobieren.
00:05:23: Und dadurch konnte aber der Estun zeigen, ich übernehme die Verantwortung dafür, brauche die ganze Anlage und zeige euch, dass die Roboter auf dem Niveau sind, wie die anderen großen Hersteller auf.
00:05:37: Und damit hat er dort den Einstieg geschaffen und das sind natürlich jetzt gerade die großen Absatzzahlen, die da laufen, ein CA-DL, das sind über 4.000 Roboter installiert vom Estun.
00:05:51: Und das hat sich natürlich im Markt schnell rumgesprochen und da sind natürlich dann die anderen auch aufmerksam geworden.
00:06:00: Aber das heißt, Gerald, wenn ich jetzt an ehemals deutschen Markthallen nehme, anschaue, der Robotiksparte und eine Integrationsparte, das ist ein bisschen das, was jetzt Estun ja auch gemacht hat,
00:06:11: dass er im Prinzip als Integrator, als Absatzmittel aufgetreten ist, man hört nur immer, als Integrator ist kein Geld zu verdienen,
00:06:19: ist das in dem Konzept in China dann ein anderes oder wird der Quersuppe zoniert?
00:06:25: Ich meine, wenn der Preis eh schon günstig ist, man geht jetzt sogar noch in das Risiko des Anlagenbaus, des Integrators, bei einem CA-DL und anderen,
00:06:33: da muss ja am Ende noch etwas verdient werden, ist das so lukrativ?
00:06:37: Ja, also den Hersteller, den Sie gerade im Kopf haben, der hat es mit diesem Konzept natürlich geschafft, dass er über Jahrzehnte 70-80% des Marktes gehalten hat hier in Europa.
00:06:51: Und dass der Anlagenbau jetzt so unter Druck ist, das hat natürlich auch damit zu tun, dass deutsche Anlagenbauer halt mit asiatischen Anlagenbauer,
00:07:03: mit indischen Anlagenbauer im Wettbewerb stehen muss und das schlichtweg kaum noch möglich ist.
00:07:09: Und dann ist der Professor Wuh irgendwann zu dir gekommen, Gerald, und hat gesagt, so Gerald, und jetzt machen wir das gleich in Europa oder wie ist das passiert?
00:07:18: Fast, also meine Historie, wissen Sie, dass ich auch Geschäftsführer von Klos war und Klos wurde dann später, da war ich aber schon nicht mehr dort,
00:07:28: von der Firma Estun übernommen und das habe ich natürlich sehr beobachtet, weil ich natürlich sehr viele Freunde und Bekannte dort habe.
00:07:36: Und was ist da passiert? Der Klos, der hat über Jahre, war das eine 100 Millionen Company in der Robotik und die sind jetzt nahe 300 Millionen.
00:07:45: Die haben also selbst einen ehemaligen Familienbetrieb die Möglichkeit geschaffen, um Weltmarkt schnell zu wachsen und daher waren sie bei mir persönlich schon immer auf dem Fokus.
00:07:57: Die Erfolge in China, die haben mir dann den letzten Kick gegeben, einfach die vorhandenen Kontakte nochmal neu zu beleben und dann ging es ganz sehr schnell.
00:08:09: Und was wollt ihr jetzt in Europa verkaufen? Was hast du in deinem Käuferchen, wenn du zum Kunden fährst?
00:08:14: Was zeigst du dem dann?
00:08:15: Ich habe 80 Robotertypen in meinem Käuferchen mit sehr wirtschaftlichen Roboter, weil die werden in Nanjing hochautomatisiert gefährdet.
00:08:25: Was heißt, machen wir einen Preis dran?
00:08:27: Ich sage mal schon einiges günstiger, wie das, was hier in Europa gebaut wird.
00:08:33: Allerdings, man muss dazu sagen, zu einem wesentlich höheren Automatisierungsgrad.
00:08:38: Das heißt, die Roboter werden zu einem sehr, sehr hohen Automatisierungsgrad gefertigt, weit höher wie die Hersteller in Europa.
00:08:47: Und das macht natürlich schon was am Preis aus.
00:08:50: Die Rahmenbedingungen in China mit der günstigeren Lieferkette und es gibt natürlich auch noch einen Unterschied in den Lohnkosten.
00:08:58: Da schlägt sich natürlich auch die Produktkosten nieder.
00:09:01: Aber da habe ich noch eine kurze Frage gehalten. Der Fanook war ja einer der ersten, ich glaube vor 20 Jahren, schon oder noch länger,
00:09:08: am Mount Fuji, wo gesagt hat, seine Roboter sind die ersten Roboter, die vollautomatisiert Roboter fertigen.
00:09:14: Roboter, ich vermute mal so ähnlich wird das jetzt bei Estun auch sein.
00:09:18: Das wäre ja vergleichbar, das Japan vielleicht ein bisschen teurer wie China oder wahrscheinlich mehr teurer.
00:09:23: Aber ist das vergleichbar oder würde ich sagen, da liegen wir noch mal eine Schippe technologisch drauf, was die Automatisierung der Fertigung angeht?
00:09:33: Also ich denke, der Automatisierunggrad ist in Japan noch etwas höher.
00:09:38: Die Vorteile, dass man mehr wie 80 Prozent des Robots, das im eigenen Haus fertigt,
00:09:44: schlagen sich natürlich in China noch ein bisschen stärker nieder durch die günstigeren Lieferketten, die eindeutig da sind.
00:09:52: Alles, was man in China beschafft, ist im Vergleich zu Japan und zu Europa doch noch einiges günstiger.
00:10:01: Und dann muss das Produkt natürlich auch günstiger werden.
00:10:03: Und das Produkt ist 20 Prozent unter den Europäern und Japanen oder 25, kannst du so ungefähr sagen?
00:10:11: Also das Preisniveau in China ist im Schnitt 20 Prozent unter dem wie hier in Europa.
00:10:19: Jetzt kann man nicht einfach den Roboter von China nach Europa schippen und dann sagen, jetzt ist 20 Prozent günstiger.
00:10:26: Wir haben hier in CE, wir haben viele Dinge, die Functional Safety, die einfach zum Roboter gehören.
00:10:32: Aber wir haben natürlich auch den Vorteil, dass der Overhead, der doch bei vielen Roboterherstellern in Europa da ist, bei uns wesentlich dünner ist.
00:10:46: Jetzt hast du gesagt, 80 war es, 80 Robotertypen.
00:10:49: Wen fokussierst du? Welche Branche, wie denustrealisieren in Deutschland? Wer soll die Dinger noch kaufen?
00:10:55: Wenn man in die EFR-Statistik reinschaut, da steht dann 429 Roboter pro 10.000 Mitarbeiter in der Produktion.
00:11:06: Wenn man es mal anders darstellt, das sind 4,3 Prozent.
00:11:10: Ein Automatisierungskraft von 4,3 Prozent in Hochlohnland ist schon fast eine Sünde, muss ich sagen, wenn man sieht, dass in Korea bei 10 Prozent ist und selbst in China bei 4,7 Prozent.
00:11:24: Da ist ein Riesenpotenzial noch zu heben und eins muss man natürlich auch dazu sagen, wenn man in Europa durch Fettigungen geht,
00:11:33: dann sieht man Unmengen an Arbeitsplätzen, die gut automatisierbar wären.
00:11:39: Aber dann kommt immer schnell die Antwort, ja, aber der Roboter ist dann nach einem halben Tag fertig.
00:11:44: Und dann bleibt das ein händiger Arbeitsplatz.
00:11:47: Wenn die Roboter jetzt nicht nur vom Samtbeschaffungspreis, sondern auch von den Typen her, auch einfacher und günstiger gebaut sind,
00:11:58: dann können sie in 80 Prozent der Fälle auch ein Roboter einsetzen, wenn er günstig genug ist, der nur fünf Stunden am Tag arbeitet.
00:12:07: Weil letztendlich, wir haben halt das Problem, sie finden keine Arbeitskräfte mehr und die Unternehmen haben dann einfach nur noch die eine Chance, dass sie das so anders bauen lassen.
00:12:19: Aber da hätte ich noch mal eine Frage, weil du hast es sichtigerweise gesagt, ich gebe mir ja persönlich auch doch im Kopf, warum haben wir nur 421 Roboter?
00:12:27: China hat Deutschland mittlerweile überholt, Korea, das ich sage, sind über 1.000.
00:12:33: Aber es hat natürlich ein bisschen was mit der Industrie zu tun, die die letzten Jahre gewachsen sind, Kobots vorne weg gehen natürlich an den KMU, an den Mittelstand.
00:12:43: Der ist noch ein bisschen verhalten, aber auf was ich hinauswollte ist Bedienungsfreundlichkeit, einfache Integration, Bedienungsoverpläche.
00:12:50: Das ist so ein Thema, wo man wahrscheinlich skalieren könnte.
00:12:54: Jetzt, wenn ich 80 Produkte oder 80 Roboter habe, weil die erste Frage, wie ist denn die Bedienungsfreundlichkeit auf der einen Seite?
00:13:03: Und 80 Roboter heißt das unterschiedlichste Varianten, weil ich wäre nicht 80 Einzelne von 3 Kilo bis 1,2 Tonnen haben.
00:13:11: Vielleicht kannst du da nochmal was erzählen.
00:13:13: Zum einen, wie setzt sich denn so diese 80 Robotertypen zusammen von Kobot bis zu Heavy Industry?
00:13:20: Und das zweite, wie ist denn Bedienung, Sprache, Usability?
00:13:24: Denn ich glaube, das ist etwas, was heute für die Robote, insbesondere in Deutschland, aber weltweit glaube ich, ganz wichtig ist, um erfolgreich zu sein.
00:13:31: Zum anderen, Bedienbarkeit, dadurch, dass es zuerst 2011 eingestiegen ist, wo die großen Vier schon lange auf dem Markt waren,
00:13:40: können Sie vorstellen, dass natürlich die Bedienbarkeit nicht ganz zufällig sehr ähnlich ist wie die etablierten Roboterhersteller.
00:13:48: Das heißt, da hat man sich im Griff gehabt und nicht das Rad neu erfunden.
00:13:53: Da hat man eine gute Lösung geschaffen, dass viele Operator und viele Programmiere das sehr schnell adaptieren und verstehen können.
00:14:01: In Sachen Programmierhilfe, Offline-Programmierung geht es um genau den gleichen Weg wie alle anderen.
00:14:09: Auch Ross, ist das ein Thema für euch?
00:14:12: Noch nicht, noch nicht in dem Maße, aber was zum Beispiel, was ich selbst ausprobiert habe bei einem Kunden in China,
00:14:20: dass man jetzt nicht den Roboter führt, sondern das Werkzeug führt und das rekordet wird.
00:14:27: Und dann der Roboter praktisch die Bewegung exakt nachvollzieht.
00:14:32: Das sind so Wege, wo man die Brücke schlagen will zwischen Korpot und dem Industrieropoter.
00:14:40: Und das ist auch nur einer der Wege.
00:14:42: Estum geht das sehr breit in den Markt und ist auch nicht verschlossen, Kooperationen einzugehen oder sich auch mit anderen zusammen zu tun, wo vielleicht ein Trend hingeht.
00:14:54: Die Steuerung von Estum ist, ich will es sagen, ist fast offen.
00:14:59: Man kann mit dem Python-Skript, kann man eigene Dinge da auch ändern, was die anderen bis jetzt nicht zulassen in der Steuerung.
00:15:06: Da ist eine ganz andere Philosophie und das hat mich auch erstaunt.
00:15:12: Eine sehr große Offenheit.
00:15:14: Wir haben zum Beispiel jetzt über 40 Modelle im Visual Components drin,
00:15:18: Sie wissen, wie man die Visual Components gehört.
00:15:21: Und da gibt es überhaupt kein Gedanke, dann wird einfach umgesetzt.
00:15:25: Und da ist man sehr international unterwegs und sucht auch, sag ich mal, den Kontakt zu vielen innovativen Databs, die vielleicht Ideen haben und tauscht sich damit aus.
00:15:39: Also da ist jetzt nicht so der Zwang zu spüren, wir wollen alles alleine machen und alles alleine erfinden,
00:15:48: damit viel ausprobiert und unglaublich viel in der Branche auch mit Netzwerken gearbeitet.
00:15:54: Was ist denn dein Lieblingsroboter von den 80? Wo sagst du, das ist mein Favourite?
00:15:59: Mein Favourite ist der, sagen wir mal, der typische Roboter von 165 bis 260 Kilogramm.
00:16:07: Da kennt jeder dieser Roboter, der wird unglaublich viel eingesetzt und da hat Estum ein ganz feines Raster.
00:16:14: Das ist natürlich interessant, da gibt es nicht nur zwei Modelle, da gibt es bestimmt vier, fünf Modelle mit verschiedenen Armlängen,
00:16:21: wo man dann wirklich optimal auf die Gewichtslasse, auf die Reichweite das richtige Produkt wählen kann.
00:16:28: Und dann natürlich auch eventuell dadurch günstiger ist.
00:16:33: Lieferzeit, wenn ich den jetzt so sage, Gerhard, ich will so einen haben.
00:16:37: 10 Wochen?
00:16:39: 10 Wochen? Ja.
00:16:40: Die nächste gilt?
00:16:41: Mit dem Zug.
00:16:43: Das heißt, baut ihr ein eigenes Lager hier auf, kommt alle Ware oder soll alle Ware aus China kommen
00:16:51: oder wird nachher der Partner-Integratoren-Netzwerk womöglich der Zwischenhändler sein?
00:16:58: Also wir bauen selbstverständlich einen europäischen Stock auf wie die anderen auch.
00:17:04: Wir haben wirklich da einen kleinen Vorteil, dass auch der Landweg funktioniert.
00:17:10: Das heißt, wenn ein Roboter dringend gebraucht wird, müssen wir nicht bei Luftfracht schicken, sondern wir können dann auch per Schiene schicken.
00:17:18: Und wir werden in Polen, werden wir auch ein Fertigungswerk bauen und in Zukunft auch für den europäischen Markt die Heirane in Europa fertigen.
00:17:30: Das ist spannend und Integratoren suchst du jetzt auch wahrscheinlich, oder?
00:17:35: Ja, Sie wissen wo ich herkomme.
00:17:37: Und da ist der Integrator, wie es jetzt der Michael Klos hat gesagt, der hält der Robotik, ist der Integrator.
00:17:47: Ja genau.
00:17:48: Das kann ich nur unterstreichen.
00:17:50: Der Integrator ist der beste Multiplayer in den Markt rein, bei der es nah beim Kunden, der ist nah beim Prozess.
00:17:58: Und den geht es aber total schlecht gerade.
00:18:00: Ja, weil die Roboter zu teuer sind.
00:18:02: Ich dachte, die Projekte fehlen.
00:18:04: Nein, die Projekte im Moment, die fehlen bei dem Gesamtmarkt, wenn man die Statistik zurückverfolgt, wenn man die Robotik, die man eine Delle gehabt hat,
00:18:15: dann ist das ein kurzer Event von 1 bis 2 Jahren und dann geht es dann um so schnell wieder hoch.
00:18:20: Gerade wenn es der Wirtschaft schlecht ist, ist ja eine Antwort die Automation.
00:18:26: Und das ist vielleicht das Gute, was wir bei dem Covid-Zug behalten haben, dieser Glaube, dass die Lieferketten einfach immer funktionieren.
00:18:36: Das wissen wir, dass das nicht so ist und dass ein Schiff im Suez-Kanal die ganze Wirtschaft in Probleme bringen kann.
00:18:44: Und das hilft auf jeden Fall der Automationsbranche in Europa, weil dieses Rezept, dann gehen wir einfach nach Aston oder gehen noch weiter in den Osten.
00:18:55: Das funktioniert halt jetzt nicht mehr.
00:18:57: Das heißt, du suchst aber Integratoren?
00:18:59: Ja.
00:19:00: Kann man dir eine E-Mail schreiben?
00:19:01: Gerhard, ich will Integrator werden bei dir.
00:19:03: Ich kenne die doch alle.
00:19:05: Du kennst die alle, dann hast du euch schon unterschrieben.
00:19:07: Wie viel hast du schon am Start?
00:19:09: Wir haben unser erstes Meeting in Frankfurt vor letzte Woche gehabt mit 16 Mitarbeitern.
00:19:15: Wir sind jetzt zwei Monate unterwegs, haben 16 Mitarbeiter und haben 330 Jahre Erfahrung in den Mitarbeitern.
00:19:22: Das heißt, wir fangen natürlich nicht bei null an.
00:19:27: Wir kennen die Branche, wir kennen die Mitarbeiter, wir kennen natürlich unsere Mitbewerber und wir wissen natürlich genau, wo wir interessant sind, wer auf uns wartet, Stichwort Tier 1.
00:19:40: Die haben richtig Probleme jetzt, Kostenprobleme und die brauche ich nicht anzurufen.
00:19:45: Die rufen mich an.
00:19:46: Das kann ich gut verstehen.
00:19:48: Aber Gerhard, da vielleicht auch mal eine Frage.
00:19:51: Glaut, du hast das Thema Kosten angesprochen, das kann ich verstehen.
00:19:55: Es gibt allerdings jetzt in China natürlich den 5-Jahres-Plan, wo die Robote ganz stark im Fokus ist.
00:20:00: Auf was ich hinauswürre, das wird der Jäger und alle anderen Chinesen vermutlich es tun folgen.
00:20:06: Oder einige sind ja schon da.
00:20:08: Wird dann mit gleichen, wie sagt man es so schon, mit gleichen Preisen agiert?
00:20:14: Oder dann ist ja vielleicht preis nicht mehr das Unterscheidungsmerkmal oder gibt es da noch was anderes?
00:20:19: Ich vermute ganz stark, die anderen chinesischen Hersteller werden ja auch nicht auf sie warten müssen.
00:20:24: Oder wie schätzt du das ein?
00:20:25: Vielleicht täusche ich mich auch.
00:20:26: Also wenn man sich mal die anderen chinesischen Hersteller anguckt, da gibt es halt wenige, die wirklich in diesem breiten Portfolio sich an den etablierten Herstellern ausgerichtet haben.
00:20:40: Der eine hat im Schweißen einen Schwerpunkt, der andere im Handling mit Skaras und der andere im Palatieren.
00:20:47: Da sind wenige, die jetzt wirklich so aufgestellt sind, dass sie wirklich mit dem Portfolio in einen Markt reingehen können und den auch komplett bedienen können.
00:20:58: Das heißt, von den eigenen chinesischen Wettbewerber hast du erstmal keine Angst vor, sagst du nicht, die können uns es tun, nicht das Wasser rächen.
00:21:05: Ich höre jetzt raus.
00:21:07: In Europa wird es schwer, weil nur nur Organisationen aufzubauen, sag ich mal, auch Schwerpunkt, Aqualdingroboter ist unglaublich schwierig.
00:21:15: Oder auf Skaras.
00:21:17: Skaras ist sowieso in Asien, der Markt ist viel, viel größer.
00:21:21: Und dass wir jetzt, sag ich mal so, jetzt uns aufstellen können, wie wir das gerade machen, das ist natürlich auch ein Glücksfall, dass sich das Netzwerk so schnell gefunden hat.
00:21:33: Und das muss man natürlich auch im Hintergrund haben, sonst fängt man wirklich bei Null an und muss erstmal Personal suchen.
00:21:41: Und das ist natürlich in den jetzigen Zeiten auch gerade bei den Experten unglaublich schwierig.
00:21:48: Helmut, letzte Frage von dir.
00:21:50: Ja, noch mal auf die Produktfamilie.
00:21:52: Du hast gesagt, dein Liebling ist in der Industrie 100 bis 250 Kilo.
00:21:57: Jetzt tut sich natürlich wahnsinnig viel im Bereich der Kobots.
00:22:01: Ich würde noch mal kurz die erste Frage hören.
00:22:03: Wie schaut das Portfolio aus?
00:22:05: Ich finde die auch mittlerweile auch eher ein Vertränkungswettbewerb statt.
00:22:09: Und das zweite ist der Humanoider, der in aller Munde ist.
00:22:13: Habt ihr sowas, kommt sowas und ist ja auch China ganz vorne mit dabei.
00:22:18: Das werden vielleicht meine zwei Fragen nochmal zum Kobot und zum Humanoiden.
00:22:22: Den Humanoidenroboter haben wir auf der CIAI in Shanghai im September vorgestellt.
00:22:30: Da war der bei uns auf dem Messerstand.
00:22:33: Den Humanoidenroboter, ich muss mal sagen, ich muss mal sehen, wie ein Formel 1 Rennwagen der von Mercedes kommt.
00:22:41: Das sind natürlich Maschinen, wo alles reingepackt wird, was gerade an Technik geht,
00:22:47: um zu zeigen, was möglich ist und um sich auch selbst zu challenchen.
00:22:52: Was dann in die Serie geht, was wirklich dann interessant ist.
00:22:55: Gerade für den industriellen Kunden, das sind natürlich auch Erkenntnisse aus solchen Forschungserjekten.
00:23:02: Aber dass wir jetzt den Humanoidenroboter, den nächsten Systemhaus anbieten,
00:23:09: das wird noch ein Zeitlang dauern.
00:23:12: Den werden wir vielleicht aufmessen haben, um wirklich auch Leute für die Robotik, für die Automation zu interessieren.
00:23:20: Dafür sind die natürlich unglaublich gut.
00:23:23: Aber viele Elemente, die da jetzt verarbeitet werden, kommen natürlich aus dem Co-Bot raus.
00:23:29: Wir sind mit 3 Modellen auf dem Markt.
00:23:34: Da habe ich mich auch persönlich erstmal ein bisschen mit anfreunden müssen.
00:23:39: Ich war früher gar kein Co-Bot-Fan, weil er völlig überbewertet wird.
00:23:44: Wir haben 10 Prozent des Anteils der Roboter, der ist der Co-Bot und bleibt relativ stabil.
00:23:50: Der ursprüngliche Gedanke, dass der Mensch mit dem Roboter zusammenarbeiten soll,
00:23:56: das hat sich natürlich jetzt auch verflüchtigt.
00:23:59: Den Co-Bot liebt man, weil er so schön zu programmieren ist.
00:24:02: Das ist auch eine tolle Sache.
00:24:04: Ich sehe den zum Beispiel ganz, ganz stark in der Schweistechnik kommen.
00:24:09: Diese Abertausenden von kleinen Fertiger, die in IKEA zum Beispiel die möbelgestelle Schweiz und so was,
00:24:17: dafür sind die natürlich unglaublich gut.
00:24:20: Und ist natürlich auch ein Einstiegsgerät für die Automation.
00:24:25: Weil der Einstieg ist vielleicht auch der Grund, warum wir nur diese 4,3 Prozent haben.
00:24:31: Weil man immer denkt, ich brauche den Physiker, dass ich das Ding also laufen kriege.
00:24:36: Mit dem Co-Bot hat man einen einfachen Einstieg.
00:24:39: Wenn man dann mal die Benefits in Euros sehen kann,
00:24:43: dann ist die Hemmschwelle auch viel, viel niedriger, dass man sagen kann,
00:24:47: jetzt gehe ich in den Industrierobot.
00:24:49: Aber bitte pack nicht noch eine GPU an den Co-Bot.
00:24:52: Warum?
00:24:53: Ja, das ist gerade Trend, dass jeder eine GPU an die Co-Bots dranschraubt
00:24:57: und sagt, machen wir noch ein bisschen KI hier am Roboter.
00:24:59: Und ich glaube, dass wir viele Applikationen, die der Co-Bot einfach bedient,
00:25:03: da brauchen sie Plug-and-Play-Lösung, die funktionieren und die laufen
00:25:07: und nicht nochmal groß KI und alle schnieb schon an den Schnack.
00:25:09: Ich glaube, da braucht es einfach robuste Lösungen.
00:25:12: Ich denke, da haben sie ja vollkommen recht.
00:25:15: Wir wollen auch wirklich die Einstiegsschwelle möglichst niedrig haben.
00:25:21: Aber auf der anderen Seite werden wir auch externe Achsen anbieten
00:25:26: für Applikationen, die vielleicht weitergehen.
00:25:29: Ja, voll in Ordnung.
00:25:30: Aber ich glaube, es gibt Co-Bot-Applikationen, da braucht es keine GPU.
00:25:33: Da braucht einfach links, rechts, links, rechts, links, rechts.
00:25:36: Ja, und das ist ja das, was die Kunden haben wollen.
00:25:40: Ich komme gerade von der Euroblech.
00:25:43: Da ist ein kleiner Stahlbauer vorweigelaufen, der Treppengeländer baut.
00:25:48: Der wollte den Co-Bot auf der Messe kaufen.
00:25:52: Weil er einfach sehen hat, das kann ich sofort umsetzen.
00:25:55: Ich kann schweißen, ich brauche dazu nichts zu lernen
00:25:58: und kann aber meine Prozesse teilautomatisieren.
00:26:01: Und das ist, sag ich mal, wirklich unschlagbar,
00:26:04: um den Markt noch weiter zu erschließen.
00:26:07: So, Gerald, letzte Frage von meiner Seite.
00:26:10: Wann hast du die anderen überholt? Was ist euer Ziel?
00:26:13: Fünf Jahre, zehn Jahre?
00:26:15: Nein, wir sind ja ganz bescheiden.
00:26:17: Fünfzehn.
00:26:18: Wir nehmen uns fünf bis zehn Prozent Market Share in Europa vor.
00:26:22: Weil wir müssen ja auch unsere Leute mitnehmen.
00:26:25: Es ist ja nicht so, dass wir mit unseren 16 Leuten, die wir heute sind,
00:26:30: Ende des Jahres sind wir wahrscheinlich 25,
00:26:32: wollen wir da im großen Stil rein.
00:26:35: Da müssen wir parallel auch die Leute finden und ausbilden,
00:26:40: die das auch können.
00:26:42: Weil Service und Training ist absolut wichtig,
00:26:45: um die Geräte auch effizient zu nutzen.
00:26:48: So fünf bis zehn Prozent Marktanteil.
00:26:50: Das ist das, was wir so in vier bis fünf Jahren schaffen wollen.
00:26:54: Wenn der Trend halt so weitergeht,
00:26:56: dass jetzt so, sag ich mal, große Tier-Once gezwungen sind,
00:27:01: in andere Preiskategorien einzusteigen,
00:27:03: dann kann es natürlich auch schneller gehen.
00:27:05: Wir drücken euch die Damen, Gerald,
00:27:07: vielen herzlichen Dank und schöne Grüße nach Schwäbischall.
00:27:10: Schwäbisch-Kmünd.
00:27:11: Schwäbisch-Kmünd.
00:27:12: Schöne Grüße.
00:27:13: Oh, jetzt gibt es Stress.
00:27:15: Schöne Grüße nach Schwäbisch-Kmünd.
00:27:17: Danke schön.
00:27:19: Tschüss.
00:27:20: Danke für das Gespräch, war sehr spannend.
00:27:22: Robotik in der Industrie.
00:27:24: Der Podcast mit Helmut Schmidt und Robert Weber.
00:27:27: Das war der erste Video von "Rotik in der Industrie".
00:27:30: Wir haben einen neuen Video auf dem Herzen.
00:27:32: Wir sehen uns dann wieder.
00:27:34: .
00:27:35: SWR 2020
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