Plattform Pioniere: Über Mythen, Missverständnisse und Mehrwerte
Transkript anzeigen
00:00:00: Hey, neuer Sound, neuer Dean. Überlassen heute Keba die Steuerung.
00:00:08: Herzlich willkommen bei Robotik in der Industrie und bei dieser Episode übernimmt Keba die Steuerung.
00:00:17: Mein Name ist Philipp Mirmans und ich bin verantwortlich für Marketing und Kommunikationen
00:00:21: bei Keba und in diesem Podcast reden wir über Plattformen, welche Plattformen es in
00:00:25: Industrie gibt, wie sie sich unterscheiden und was es für eine Plattform braucht, um erfolgreich zu
00:00:30: sein und welche Mythen es zu Plattformen gibt. Bei mir im Studio sind heute zwei Experten,
00:00:36: die ich beide auf der Plattform "How to find great podcast speakers" entdeckt haben. Nein,
00:00:40: natürlich nicht. Sie stammen aus dem Netzwerk. Einerseits Heiko Gebauer. Heiko beschäftigt sich
00:00:47: mit Data Mining und Wertschöpfung am Fraunhofer Institut, ist Gastprofessor an der Universität
00:00:52: von Lönnschöpping in Schweden, dozent an der Universität St. Gallen und ist eine Koryphe in
00:00:56: Bereich der Plattformen. Und in das zweite Mikrofon spricht Robert Weber, der Robotik in der Industrie
00:01:03: Podcast, den ich zumindest in diesem Podcast nicht mehr vorstellen muss. Ich habe nicht so
00:01:08: eine lange Titel. Ja, ich habe nur Robotik in der Industrie Podcast. Ich habe aber wesentlich mehr
00:01:13: zu dir gefunden. Das Mikrobeet immer kurz zu halten. Also Heiko, Robert, herzlich willkommen. Danke.
00:01:19: Danke. Vielleicht am Anfang den Versuch, den Begriff Plattform auf den Punkt zu bringen,
00:01:25: bzw. zu definieren, was ist eine Plattform, welche Definitionen gibt es von Plattformen
00:01:31: und wie unterscheiden die sich? Heiko, vielleicht erster Frage an dich, ab wann reden wir von
00:01:36: einer Plattform? Also Plattform ist wahrscheinlich der Begriff, der unsere technische, wirtschaftliche
00:01:42: Diskussion der letzten Jahrzehnte geprägt hat, oder das gerade das letzte Jahrzehnte,
00:01:46: und auch zu unserer Zukunft prägen wird. Aber das heißt nicht, dass wir immer ein klares
00:01:51: Verständnis haben, was Plattformen eigentlich sind. Typischweise in Industrie kennt man den
00:01:56: Namen Produktplattform. Das sind ganz typische Technische gesehen, wo ich über auch Produkte
00:02:02: verschiedenen Varianten anbiete. Das hat so ein bisschen unsere Definition geprägt von Plattformen.
00:02:06: Aber wenn wir in das Thema digitale Welt von Plattformen einsteigen, dann gibt es eigentlich
00:02:12: grundsätzlich die Idee von Marktplätzen. Amazon haben zum Beispiel aber auch Marktplätze, wo
00:02:18: ich Applikationen zum Beispiel drauf habe. Das ist der Apple App Store oder ich habe Software-Plattformen.
00:02:24: Das heißt, ich biete eine Software an und kann darauf gewisse weitere Funktionalitäten entwickeln
00:02:29: lassen, nicht nur von mir, sondern von Partnern oder die Microsoft Azure zum Beispiel reinzielen.
00:02:35: Oder ich habe sogenannte IoT-Plattformen, Internet of Things. Das heißt, mein Produkt ist verbunden,
00:02:41: über die Konnektivität des Produktes bin ich in der Lage, weitere Funktionalitäten beim Produkt
00:02:47: über Software, über Services einfach zu haben, was dann so in Richtung IoT-Plattformen einfach
00:02:52: gehen würde. Ich glaube, mein erster Kontakt zum Thema Plattformen war in der Industrie zumindest,
00:02:57: es wäre liefert, was damals eine reine lieferierenden Plattformen. Gibt es die noch aus deiner Sicht?
00:03:03: Ja klar, die gibt es auch noch. Da haben sich ja versucht auch so mal große B2B-Marketplaces auch
00:03:08: so ein bisschen dazwischenzuschieben, Bereiche Mikalien in anderen Bereichen, wo man die Idee hat,
00:03:14: jetzt die Lieferanten-Kundenbeziehung durch das Amazon in der Wirtschaft, in der Industrie
00:03:20: etwas zu verändern. Und es dann darum ging, sozusagen regelmäßig beziehbare Produkte
00:03:24: besser verfügbar zu machen. Diese Plattform gibt es auf jeden Fall auch noch. Es sind aber auch
00:03:29: andere neue Player in den Bereich in den Markt reingekommen. Wie unterscheiden diese Plattformen
00:03:34: sich aus deiner Sicht? Bisschenweise wo gibt es Überlappungen? Oder haben sie alle getrennt
00:03:38: voneinander ihre Daseinsberechtigung? Also was alle gemeinsam haben ist, dass Plattformgeschäfte
00:03:44: extrem schwer aufzubauen sind. Auch wenn wir häufig über die Erfolgsgeschichten reden,
00:03:49: die Fehler hat es viel viel höher. Also alle dieser Plattformen haben hohes,
00:03:54: wirtschaftliches als auch technisches Risiko. Und um diese Risiken zu vermeiden,
00:03:59: sind einfach die Logiken sehr unterschiedlich. In so einem typischen Marktplatz geht es darum,
00:04:03: sehr schnell beide Seiten der Plattformen hochzuziehen, viele Käufer, viele Verkäufer zu
00:04:09: haben. Ich spiele mit Netzwerkeffekten. Wenn mehr Käufer dazukommen, wird es interessanter für
00:04:14: Verkäufer und so weiter. Das heißt, ich habe eine andere Logik, diese Plattformen hochzufahren.
00:04:19: Wenn ich typischerweise im Bereich IoT-Plattformen mir das anschaue, dann geht es darum, erst mal
00:04:24: Produkte zu verbinden. Ich habe fast gar keine Netzwerkeffekte, die mehr Produkte verbunden
00:04:30: sind, bringt das dem Kunden erst mal auch noch nichts direkt. Ich muss viel viel stärker über
00:04:36: traditionelle Vertriebswege gehen. Das heißt, die Logiken sind teilweise unterschiedlich und
00:04:41: auch die Wachstumsfade, die die verfolgen, unterscheiden sich. Du hast vorher gesagt,
00:04:46: dass es viele Plattformen gibt, die ins Leben gerufen werden und sie dann lange nicht gibt. Wie
00:04:52: entstehen Plattformen in einem Unternehmen? Also welche Bedürfnisse muss es geben,
00:04:56: welche Bainpoints muss es geben? Bis man in die Firma sagt, okay, da braucht
00:05:00: man jetzt eine Plattform bzw. welche Bainpoints soll diese Plattform dann lösen?
00:05:05: Also Grundidee ist, dass ich sage, also mit dieser Plattform bin ich in der Lage, etwas
00:05:09: besser zu machen als im jetzigen Zustand. Und das kann natürlich sein, dass ich Produktivitätsgewinn
00:05:14: im Vordergrund stelle, in den letzten Jahren und auch zukünftig für das Thema Zirkularität
00:05:19: bei Plattformen eine riesen Rolle spielen, können Plattformen mich in die Lage zu versetzen,
00:05:23: vielleicht die Kreislaufwirtschaft anzutreiben. Bin ich über Plattformen auch innovativer.
00:05:28: Also ich brauche bei meinem Kunden der Plattform sozusagen eine Produktivitätswünsche, Kreislaufwirtschaftswünsche,
00:05:35: Digitalisierungswünsche, die mir erlauben, sagen wir mal, die auch einen Preispunkt haben oder
00:05:41: der Kunde auch bereit ist, etwas zu bezahlen und sozusagen nicht nur kostenlos haben will.
00:05:45: Und dann bin ich in der Lage, sagen wir mal, auch eine Plattform zu initiieren. Häufig sehen wir das
00:05:52: eigentlich, dass es in Unternehmen dann zwei, drei kluge spannende Köpfe gibt, die sich den
00:05:57: Thema annähern, die das Thema annehmen und dann sozusagen das Thema Plattform für das Unternehmen
00:06:03: einfach greifbar, umsetzbar und machbar einfach machen. Das heißt, gutes Verständnis vom Kunden,
00:06:09: gutes Verständnis, was ich als Unternehmen machen kann und das dann über ein junges Team
00:06:14: zusammenbringen, das ist so der typische Weg in die Plattform hinein. Wie gehen Unternehmen dann
00:06:20: dann ran, so eine Plattform auf die Beine zu stellen? Und der Unternehmen hat für sich entschieden,
00:06:25: es gibt Kundebedürfnisse, die können wir mit einer Plattform abdecken. Wissen Unternehmen,
00:06:29: worauf sie sich einlassen und welcher Aufwand da dahinter steckt, gefühlt muss man sich alle
00:06:34: anderthalb zwei Jahre mit dem Thema Plattform allein schon aus technischer Sicht miteinander setzen.
00:06:39: Definitiv. Ich würde es mal versuchen, mit einer Analogie für politisch Interessierte zu machen,
00:06:45: wie man es nicht machen sollte. Also wenn ich mich den Thema Plattform nähere,
00:06:50: sollten Unternehmen nicht den Cameron machen, all in eine Brexit Entscheidung machen und nicht
00:06:57: zurückgehen können. Also es heißt etwas zu überlegen, was ist die Strategie dahinter? Ich
00:07:03: muss gröres Risiko eingehen, habe ich aber auch eine Exit-Strategie sozusagen, wenn ich rausgehen
00:07:08: kann. Das zweite ist, wenn ich Richtung Plattform gehe, bitte nicht den Scholz machen. Das heißt,
00:07:16: man muss bei Plattform regelmäßig stark kommunizieren und sich erklären, den eigenen
00:07:23: Vital gegenüber, den Kunden gegenüber, den möglichen Partnern. Das heißt, es ist eine starke
00:07:27: Führungs- und Kommunikationsaufgabe. Man sollte nicht den Macron machen, wenn ich das so sagen darf.
00:07:34: Man darf dann das Thema nicht so elitär rangehen, wo ich sage, ja wir machen doch hervorragende
00:07:38: Produkte. Wir sind Weltmarktführer für die Produkte für die Software. Das Thema Plattform können wir
00:07:45: auch. Es braucht eine gewisse Demut mit dem Thema, weil es einfach etwas Neues mit einem hohen Risiko
00:07:51: und nichts ist schlimmer sozusagen, als die Komplexität des Themas zu unterschätzen. Und das
00:07:57: letzte, wenn ich das so sagen darf, man sollte den beiden machen, der ist der Generation überlassen,
00:08:03: die die Zukunft gestalten sollte. Das heißt, ich brauche ein junges Team, was ich unterstützen
00:08:09: sollte, aber normal zusammengefasst eine gute Strategie, also nicht zu stark ins Risiko gehen,
00:08:15: gut kommunizieren, gewisse Demut und dann sozusagen auch die Jungen einfach mitnehmen,
00:08:23: die die Zukunft des Unternehmens gestalten, als diejenigen, die das Ganze vorantreiben sollten.
00:08:28: Mir hat vor allem den beiden Vergleich sehr gut gefallen. Ich muss heute entscheiden,
00:08:32: morgen haben wir noch wissen, was ich gestern entschieden habe. Du hast einen interessanten
00:08:35: Punkt erwähnt, bei all den Dingen, das einmal das Wort Finanz oder Finanzierung ins Spiel gebracht,
00:08:41: wie setzt man das idealerweise auf die Beine in der Plattform bezüglich Finanzierung?
00:08:45: Also man hat vielleicht einmal zwei verschiedene Herangehensweisen, das ich sage,
00:08:49: typischerweise und so hat es die Industrie lange Zeit versucht, baue ich die Plattform auf, indem
00:08:55: ich die Gewinne, die ich im traditionellen Geschäft mache, einfach reinvestiere ins Plattformgeschäft.
00:09:00: Das ist natürlich in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten zunehmend limitiert, da ich natürlich auch
00:09:08: noch mein bestehendes Geschäft weiter finanzieren muss. Das ist sozusagen ein Weg. Das Zweite ist,
00:09:12: dass ich sage, ich gründe aus, ich versuche sozusagen auch Fremdkapital mit reinzuholen
00:09:18: oder Kapital von anderen Partnern und sage, ich mache eine Ausgründung. Ich versuche sozusagen an
00:09:24: die Markt zu gehen und die Idee der Plattform dort Kapital einzusammeln oder eventuell sage ich,
00:09:30: ich mache so eine Kombination aus beiden. Ich suche mir die richtigen Partner, die mit mir den Weg
00:09:34: gehen möchten und alle Partner sozusagen geben eine gewisse Finanzierung und dann könnten das
00:09:40: sozusagen auch Fremdkapitalgeber mit sein, aber nicht der Hauptteil und suchen eine Art Partnerschaft
00:09:45: aufzubauen, um die Plattform zu finanzieren. Das Wichtigste ist, wenn ich das Thema Finanzierung
00:09:51: angehe, dass ich da einen sehr, sehr langen Atem habe, das man so ein bisschen vielleicht so
00:09:57: als ein Mensch kapitel kennt, das heißt, ich muss in der Lage sein von der ersten Million bis
00:10:02: der 10. Million und so weiter immer nach investieren zu können, wenn die Plattform einfach auch wächst.
00:10:06: So und wenn ich die 10 Millionen nicht heben kann zum Schluss, dann brauche ich am Anfang auch nichts
00:10:11: zu investieren. Also dieses Revenue-Based Finanzierung, die stärker das sozusagen wächst, desto mehr
00:10:16: schiebe ich nach, diesen Weg muss ich mitgehen können. Du hast jetzt sehr viele Punkte erwähnt
00:10:21: und im Gespräch später wird es noch einige interessante Hinweise geben zum Thema Plattform,
00:10:26: wie ich eine Plattform ins Leben rufe. Gibt es dann ein Ratgeber oder ein Leitfaden? Woran kann
00:10:32: ich mir halten, wenn ich als Unternehmen die Entscheidung treffe? Definitiv. So wird die
00:10:37: ersten Publikation rund um das Thema Plattform, wenn man so ein Parker mal liest, eine Plattform Revolution,
00:10:41: das ist schwere Kost, das ist echt schwer zu verstehen, die Gedanken da drin. Also so schwer,
00:10:46: dass es abschreckend ist? Abschreckend, aber auch Missverständnisse einfach zu führt,
00:10:51: dass ich gesagt habe, okay, ich kann die Airbnb, die über das dieser Welt einfach in der Industrie
00:10:56: nachmachen, aber unsere Märkte sind auch nicht so groß, auch nicht so homogen und ich habe auch
00:11:02: nicht diese Effekte einfach dann drin. Aber das ist sozusagen schwer zu verstehen und hat
00:11:05: dazu Missverständnisse geführt. Ein sehr schönes sozusagen Tool, die Kollegen kurz erwähnen darf,
00:11:11: rund um Felix Wotmann, Oliver Gassmann, die sie in den Plattform-Navigator gemacht haben,
00:11:16: was so eine Adaption vom Geschäftsmodell-Navigator ist, vom Osterwalder, rund um die Schlüsselthemen
00:11:22: der Plattform, wo ist das Wert versprechen, wie wachse ich, wie finanziere ich das Ganze und dann
00:11:29: mit Beispielen einfach arbeiten und ich so Analogien bilden kann und an einem Beispielen sieht man,
00:11:35: wie sich das Thema Plattform verändert, weil viele der Beispielen danach genannt sind, sind
00:11:41: gar nicht mehr da. Es ist so Lernen aus Fehler natürlich auch, wo einfach aufgezeigt wird,
00:11:47: was kann man aber grundsätzlich denken und es hilft, die Diskussion im Unternehmen einfach
00:11:51: besser zu strukturieren, zu vereinfachen und alle sozusagen auf den gleichen Wissenstand zu bringen.
00:11:55: Du hast vorher was ganz Wichtiges gesagt, die Anforderungen des Kunden und der Anforderungen
00:12:01: des Marktes. Für mich eine der Hauptfragen ist, was muss eine Plattform überhaupt bieten oder
00:12:06: leisten können, damit sie vom Markt auch angenommen wird? Für den Kunden bedeutet der Weg zur
00:12:11: Plattform sozusagen schon auch ein Umstieg, man muss auch sozusagen Selbstaufwand betreiben,
00:12:16: das heißt mit einem leicht besseren Wertversprechen werde ich die Plattform nicht beim Kunden wirklich
00:12:22: platzieren können. Ich muss wirklich eine Art Quantensprung machen in dem Moment zu sagen,
00:12:27: es hat wirklich einen signifikanten Mehrwert und das lässt sich am besten ausdrücken in
00:12:32: Finanzierungs- und Finanzkennzahlen für den Kunden, dass ich sage, okay, damit hast du irgendwo,
00:12:37: wenn man nochmal bitte ist, in die Verandtenplattform bleiben, du sparst an den Administrationskosten,
00:12:41: du hast weniger Kosten im Einkauf und sobald am besten ist es, wenn ich den Wert sozusagen
00:12:48: in Kosteneinsparung oder einen Umsatzpotenzialen des Kunden wirklich darstellen kann.
00:12:53: Haben sich diese Anforderungen bezüglich Mehrwert einer Plattform über die Jahre geändert?
00:12:58: Einmal Blick in die Vergangenheit und auch Blick in die Zukunft, Robert, was glaubst du,
00:13:02: wo du unterwegs bist, Anforderungen an Plattformen, machen wir einmal die Vergangenheit, aber dann
00:13:07: mal Blick in die Zukunft? Ich glaube, dass wir wegkommen, Heiko korrigier mich, von diesen
00:13:12: Marktplatz-Ideen. Also diese Marktplätze sind, ich würde sagen, Thema aus der Vergangenheit immer
00:13:19: noch aktuell funktionieren vielleicht in manchen Fällen, aber viele gehen jetzt sozusagen den
00:13:24: nächsten Schritt um Bauen technologische Plattformen, um Interoperabilität durchzuziehen, um Daten
00:13:31: vielleicht auszutauschen. Ich glaube, das ist der nächste Entwicklungsschritt und ich glaube,
00:13:35: wir hängen aber in der Industrie immer noch gerne an diesen Marktplätzen, weil das irgendwie für
00:13:40: die Industrie leichter zu berechnen ist, Heiko korrigier mich, aber das ist klarer Darstellbar
00:13:46: für das Controlling am Ende, wenn ich sage, okay, ich habe jetzt hier so und so viel Ersatzteile
00:13:51: verkauft und so und so viel Pumpen und so und so viel Steuerung und so und so viel Roboter über die
00:13:56: Plattform. Aber den nächsten Schritt sehe ich schon dahin, dass du so eine Plattform ziehst, wo du sagst,
00:14:01: da schaff ich unter meinen Kunden, mit meinen Kunden, mit meinen Zudieferern, vielleicht auch mit
00:14:07: meinen Wettbewerbern Interoperabilität und tausche Daten aus. Aber Heiko, du bist der Experte.
00:14:12: Nee, das sind alles schon richtige und sehr gute Punkte. Also man sieht so ein bisschen, dass ich mit
00:14:17: dem Thema Plattformen, wenn man in Zukunft blinkt, das Thema, wer es mein direkter Wettbewerber
00:14:23: verändern wird, dass ich sage, so eine typische Plattform, wenn man so eine Klas oder eine Join-Dier
00:14:28: einfach anguckt im Bereich Landwirtschaftsmaschinen, dann ist den eigentlich klar, dass ihre Plattform,
00:14:35: Technologieplattform wie John Dears Operations Center oder 365 Farmnet nicht nur für die
00:14:41: eigenen Produkte sein darf. Dann wird sich das nicht oder der Kunde das nicht akzeptieren in dem
00:14:45: Moment. Das heißt, ich habe eine Auflösung meiner, sagen wir mal, Wettbewerbsgrenzen, wo ich sage,
00:14:51: ich muss eventuell mit Wettbewerbern in dem Bereich auch kollaborieren können oder offene
00:14:57: Schnittstellen gestalten. Und das zweite, was ich denke, das wirklich reinkommt, dass ich sage,
00:15:02: ich habe einen tieferen Technologiesteck, also eine Lieferanz, ein B2B-Marketplatz ist ja nur eine
00:15:07: einfache Transaktion. Das heißt, ich muss mir Technologie aufbauen und da wird sich vielleicht
00:15:12: etwas verändern, wo ich sage, man kann nicht den Weg von Apple gehen, wo ich auf dem iPhone
00:15:17: ans wenige eigene Apps habe von Apple, aber auch ein Universum an App entwickeln. In der Industrie
00:15:25: wird das anders sein. Ich werde sehr stark eigene Apps machen müssen für meine eigenen Produkte
00:15:30: und nur sehr selektiv Partner, sozusagen, mit ins Boot holen. Weil um Partner zu gewinnen,
00:15:36: brauche ich einen Markt und wenn der Markt nicht so groß ist, wie gedacht oder schwer abschätzbar ist,
00:15:41: dann ist es schwierig, Partner zu gewinnen. Und vielleicht ein Punkt, den der Robot auch noch
00:15:46: gesagt hat, ist es, ich muss die Wirtschaftslogik verstehen. Also was ist so viel groß ist mein
00:15:52: Potenzial und häufig beschäftigt man sich am Anfang bei diesen Technologieplattformen eher
00:15:58: mit, was ist technisch möglich, aber hat dem Markt gar nicht abgeschätzt. Also wie groß ist
00:16:03: denn der Markt? Wie viele Produkte sind da? Was gibt der Kunde dafür aus und so weiter? Ich muss die
00:16:07: Marktlogik, die Marktpotenziale, wir am Anfang mal auf jeden Fall mal kurz durchrechnen und sehr
00:16:14: realistisch anschauen. Ich glaube, das ist ein super guter Punkt, wenn du ansprichst, weil ich glaube,
00:16:18: in der Vergangenheit, als der App Store kam, da haben dann alle in der Industrie geträumt und
00:16:24: jetzt skaliere ich richtig durch. So, jetzt mache ich das richtig fette Geschäft über, hier IT-Abteilung,
00:16:31: baue mal eine Plattform auf, wir stellen unser Zeug da rein und die Leute werden uns das aus den
00:16:34: Händen reißen. Wir skalieren das hoch wie Apple, es wird das wertvollste Asset in unserem Unternehmen
00:16:40: und auf einmal wachen sie alle auf und sie verkaufen weiterhin Steuerung mit dem Vertrieb draußen.
00:16:44: Und ich glaube, das ist super wichtig. Da sind auch auch unendlich viele Berate über das Land gezogen,
00:16:49: ihr möcht Plattform machen und das skaliert so schnell und dann waren alle CEOs total begeistert,
00:16:54: haben gesagt, ja, schnell skalieren, da sind die zu den Eigentümern gegangen, haben gesagt,
00:16:57: hey, wir machen jetzt Plattform, da gibt es dann nur mehr Revenue. Ich glaube, das ist vorbei und ich
00:17:02: glaube, das haben auch viele erkannt. Ich glaube, du sprichst ganz wichtig an. Ich glaube, es ist ein
00:17:06: Mythos, dass in Plattformen oder jede Plattform das Geschäft skalieren kann oder auch muss. Welche
00:17:11: Mythen gibt es noch zum Thema Plattform? Was wird deine Plattform nie ersetzen können oder was kann
00:17:16: man auf einer Plattform nie abwickeln können? Also ein Mythos ist, glaube ich, dass man Gefühl hat,
00:17:21: also die Plattform wird sozusagen wie selbst der Schlüsselpunkt im Markt. Ich glaube, die Hardware
00:17:26: muss immer noch gut sein, die Software dazu und da kommt die Plattform. Also ich habe die Kombination
00:17:31: aus allem, macht sozusagen Sinn. Es ist nicht nur das eine, was ich wirklich voranstellen muss.
00:17:35: Der zweite Mythos, gerade in der Industrie, dass ich gerade am Anfang starken Hetzwerkeffekte habe.
00:17:42: So nach dem Motto, okay, der eine Kunde ist jetzt dabei, wenn der nächste Kunde kommt, fällt es
00:17:47: mir einfach. Ich muss nur jeden Kunden unglaublich schwer erarbeiten. Also das wird
00:17:53: nicht irgendwann so ein Schneeballeffekt geben und dann läuft das automatisch. Und der letzte
00:17:57: Mythos, wie verkaufe ich das Ganze so ein bisschen? Und das ist sozusagen, es ist kein Selbstläufer,
00:18:03: die Konnektivität vom Produkt oder sozusagen der Zugang zum Marktplatz irgendwo zu verkaufen
00:18:08: oder zu einer Technologieplattform, sondern ich brauche da extrem viel Sales, Commitment und ist
00:18:14: ein bisschen wie das Verkaufen von Sitzen im Flugzeug. Also wenn ich die Sitze von gestern
00:18:19: kann ich nicht mehr verkaufen. Also ich muss HondaPoint sagen, wann ist genau die Zeit da,
00:18:24: wenn ich als Verkäufer das dem Kunden anbieten kann und wenn ich die Chance verpasst habe,
00:18:29: kann ich wie ich wieder zurückgehen und sagen, jetzt hast du das Produkt seit ein halben Jahr,
00:18:32: verbinde dich noch zur Plattform, mach dort doch noch.
00:18:35: noch was draus, dann ist die Chance vergeben. Also zu sagen, sales und sales zum
00:18:40: richtigen Zeitpunkt und ich kann den Plattformgedanken nicht zu jedem Zeitpunkt
00:18:43: einfach verkaufen, um die Kunden anbieten. Wir haben vorhin darüber geredet, dass man
00:18:48: mit einer Plattform möglicherweise Geschäfts schnell skalieren kann, oder
00:18:51: das ist ein Mythos oder ein Gedanke. Wir sind uns einig, stimmt nicht immer.
00:18:56: Welche Erlöskonzepte können hinter so einer Plattform stecken bzw. was wäre ein
00:19:01: gutes Erlöskonzept oder wie braucht das auf? Muss ich das parallel hochziehen? Muss ich das
00:19:06: zuerst einmal ausloten, schauen wie der Markt sich bewegt, wie man auf die
00:19:09: Plattform reagiert und dann zu überlegen, wie ich damit Geld verdienen kann und
00:19:12: wie viel Umsatz kann ich mit einer Plattform "to-cure" machen vom Gesamtumsatz?
00:19:17: Ist das irgendwie abgegrenzt? Jetzt willst du es wissen, ne?
00:19:21: Ich weiß jetzt ja, weil der Ratgeber ist ja im Raum.
00:19:24: Es geht so morgen zum CEO und sagt, der Gehbauer hat gesagt so.
00:19:27: Ich muss nur wissen, wie viele Millionen. Wir können es so abgürzen. Ja, sehr spannend.
00:19:32: Also vielleicht kurz, wie man es hochzieht. Ich glaube, das Wichtige ist, dass
00:19:36: ich so ein bisschen von meinem Markt verstehe, in welchen Märkten bin ich
00:19:40: tätig und ein schönes Beispiel, so ein bisschen auch so was das Continuum
00:19:44: aufzeigen würde, ist die Herangehensweise von 365 Farmnet, also mit Glas, die in
00:19:50: der Landwirtschaft ein extrem fragmentiertem, kleinteiligen Markt vor
00:19:53: sich haben. Also jeder Bauernhof, große Landwirtschaftsbetrieb, versuche ich jetzt
00:19:58: auf die Plattform zu bekommen. Und da ist man zum Beispiel bei eines der wichtigen
00:20:02: Punkte, dass ich das Preismodell relativ einfach erhalte und für alle
00:20:07: App-Applikationen sozusagen gleich, das ist ein Subscription, einfach berechenbar
00:20:12: über Anzahl der Tiere, die da Bauernhof hat oder über die Hektarfläche.
00:20:16: Für jeden Kunden nachvollziehbar, okay, in der Industrie wäre das Anzahl
00:20:21: der installierten Basis oder so etwas als möglicher Preismechanismus. Wenn Sie alle
00:20:25: wissen, was Sie alle installiert haben, das ist auch mal ein Thema. Und jetzt, wenn man
00:20:28: sich anguckt, wie das 365 Farmnet macht, ist das immer noch ein
00:20:31: Prochteil vom Gesamtumsatz von Glas. So, also da reden wir vom einstelligen
00:20:36: Prozentbereich, vom Gesamtumsatz von Glas. Eine zweite Herangehensweise und
00:20:41: das hat auch jetzt 15 Jahre fast gedauert, bis man sozusagen damit auch, sagen wir mal,
00:20:46: auch in Anführungsstrichen profitabel geworden ist. Eine andere Herangehensweise
00:20:51: in einem Markt, der nicht so stark fragmentiert ist, ist eigentlich Airbus
00:20:55: mit der SkyWise-Plattform. Da habe ich nur relativ große Kunden. Und als ihre
00:21:01: Plattformen lernstiert haben, das ist vier, fünf Jahre her, sind die jetzt nach vier,
00:21:05: fünf Jahren, ist eigentlich fast jedes Airbus-Asset beim Kunden heute
00:21:08: verbunden und an die Plattform SkyWise angeschlossen. Man hat da den Effekt
00:21:13: gemacht, dass ich am Anfang versucht habe, diesen vielleicht 365 Farmnetweg
00:21:18: zu gehen, sehr viele Einzelapplikationen zu haben. Das war für den Kunden Lufthansa,
00:21:24: Singapore Airlines einfach viel zu friedlich, viel zu schwierig zu verstehen.
00:21:28: Hat das geändert relativ schnell zu zwei, drei großen Servicepaketen, die ich über
00:21:33: die Plattform heute anbiete. Und auch das sozusagen sieht wirtschaftlich
00:21:38: erfolgreich aus, macht aber auch im Airbus-Konzern eine kleine Prozentzahl
00:21:42: am Umsatz eigentlich aus, eine Redaktion von 1-2 Prozent. Wenn man noch die anderen
00:21:46: Services, die über die Plattform laufen wie Flying, Ballyauer und so weiter,
00:21:49: dazurechnen, ist das bei neun bis zehn Prozent des Umsatzes von Airbus, den die
00:21:55: Plattform heute eigentlich unterstützt. Jetzt kann ich mir auch durchaus vorstellen,
00:21:58: dass mein Geschäft nichts kalieren kann, auch nicht über einer Plattform, weil
00:22:02: das einfach zu komplex ist. Und Robotik, der Bereich Robotik, könnte so ein
00:22:06: komplexer Haufen sein. Man sagt, egal, was für eine Plattform ich da versuche, wie es
00:22:12: stoßen da so schnell an Grenzen, Plattform macht keinen Sinn.
00:22:15: Eine Technologieplattform halt. Also ich glaube, das ist ja die Frage, willst du eine
00:22:19: Sales-Plattform etablieren oder eine Technologieplattform etablieren? Und ich
00:22:23: glaube, wenn die Komplexität in der Robotik so groß ist und du sagst, ich mache
00:22:27: Sales-Plattform funktioniert nicht, dann gehst du auf eine Technologieplattform oder
00:22:31: verstehe ich die Fallcheiko? Genau, das wäre sozusagen ein Weg.
00:22:36: Aber natürlich gebe ich recht, dass ich sage, es gibt vielleicht gewisse Märkte,
00:22:40: die sehr sanischenhaft sind und soweit das spezielle Applikation brauchen.
00:22:43: Und da ist mein Auffand, etwas zu kreieren, was sozusagen eine gewisse Breite hat,
00:22:47: weil ja, soft für Entwicklung, ist halt extrem aufwändig und hat aber auf der
00:22:54: anderen Seite Grenzkosten von null, wenn ich mehr Kunden habe.
00:22:56: Weil wenn mein Kundenstamm sehr beschränkt ist, schaffe ich es auch nicht,
00:22:58: die hohen Entwicklungskosten dann wirklich zu amortisieren.
00:23:01: Aber das ist so ein bisschen die Grundüberlegung natürlich, dass ich sage,
00:23:04: wie groß ist mein potenzieller Markt. Deswegen brauche ich diese Wirtschaftslogik
00:23:08: am Anfang und nicht die technischen Möglichkeiten.
00:23:11: Also die Früh investieren, um Zeit zu nehmen.
00:23:14: Wie groß ist eigentlich mein Markt für die Plattformen?
00:23:16: Aber es gibt sogar eine süßware Maschinenbauplattform.
00:23:20: Also für süßware Maschinenhersteller gibt es auch Plattformen.
00:23:24: Also es wird umso nischiger, umso mehr Plattformen oder umso besser kann man
00:23:28: eine Plattform etablieren. Oder widerspricht sich das Heiko?
00:23:32: Genau, das widerspricht sich nicht. Ich kann natürlich eine Nische auch haben.
00:23:36: Man kennt das für Süßigkeiten, man kennt das auch für Hersteller von
00:23:39: einer Pharmaindustrie, die sozusagen ihre Anlagen ja eher über eine Plattform
00:23:44: abwickeln müssen, um die Medikamente nachvollziehbar zu machen,
00:23:47: rückverfolgbar zu machen. Und das ist ein Einstieg natürlich in die Plattformen
00:23:50: Gedanken, weil ich da in meiner Nische eine spezielle Anforderung des Kunden
00:23:55: einfach auch habe. Brauche jetzt die Konnektivität.
00:23:57: Ich brauche da sozusagen Software-Applikationen zum Produkt dazu.
00:24:00: Und da kann ich auch damit natürlich funktionieren.
00:24:03: Jetzt haben wir über Plattformen gesprochen und auch über Geld gesprochen,
00:24:07: wie man damit Geld verdienen kann. Und es stellt ein bisschen die naive Frage.
00:24:12: Kann das Ziel nicht einfach sein, Transparenz zu generieren,
00:24:15: Transverfolgen, den Markt zu verstehen, sich mit der Zukunft zu beschäftigen
00:24:20: oder einfach Transparenz anzubieten, denn davon haben alle was.
00:24:23: Dadurch zu sagen, ich bin der Erste, der diese Transparenz anbieten,
00:24:26: somit positioniere ich mich selbst und alle andere um mich herum.
00:24:29: Schau dir an Chained Robotics an. Der Erste, der wirklich auf seiner Plattform
00:24:33: sagt, was kostet ein Covert? Was kostet ein Dispenser? Was kostet ein Sensor?
00:24:39: Wer liegt die Lade?
00:24:40: Ja, das erste Mal Transparenz in diesem "Na, wir wollen nicht über Preise sprechen."
00:24:45: Und das geht auch keinem was an, weil das ist dann noch irgendwelche Rabatte und so.
00:24:49: Aber da steht ganz klar auf dieser Plattform, das kostet sich.
00:24:52: Und ich glaube, das ist Transparenz. Ja.
00:24:55: Kann ich nur zustimmen. Ich glaube, wir hatten ja für noch das Thema Mythos.
00:24:59: Ich glaube, ich muss aufpassen, dass ich nicht nur diese finanziellen Beiträge
00:25:02: in Vordergrundstärke sage, ich möchte jetzt Umsatz generieren.
00:25:05: Ich glaube, diese indirekten Effekte zu sagen, ist es Transparenz?
00:25:08: Oder ist es auch, sagen wir mal, mein Unternehmen von der Neue Innovation zu stellen,
00:25:13: zu sagen, wir lernen damit bei so viel, wie der Markt funktioniert,
00:25:16: was wir achten müssen über unsere Kunden, aber auch über unsere eigene Organisation,
00:25:21: über uns einen Schwachstellen und so weiter.
00:25:23: Das heißt, diese indirekten Lerneffekte, die ich generieren kann, sind sehr, sehr wertvoll.
00:25:28: Die führen vielleicht nicht direkt zu mehr Umsatz,
00:25:30: aber sie helfen mir, vielleicht eine bessere Marktposition zu haben,
00:25:33: besseres Kundenverständnis, anderer Kosten, vielleicht auch Transparenz zu haben.
00:25:37: Und das muss ich auf jeden Fall mitrechnen, diese indirekten Effekte,
00:25:41: weil die auf jeden Fall da sind und teilweise wertvoller sind als der direkte Umsatz.
00:25:46: Wenn ich absolut bei dir heiko, weil ich glaube, dass es darum geht,
00:25:50: nicht nur sich zu positionieren, sondern auch schlicht und einfach Fragen zu beantworten,
00:25:54: ganz nach Markus Sheridan, der ASCUE anze, wo es tatsächlich darum geht,
00:25:59: wenn ich der erste bin, der sich zu Preisen äußert, dann bin ich nicht nur dafür bekannt
00:26:03: und ich werde Trusted Advise.
00:26:04: Und deshalb gilt auch dafür, über Dinge zu reden, die ich nicht anbiete,
00:26:07: also was nicht in meiner Plattform ist oder was ich technologisch nicht anbieten kann,
00:26:12: aber dafür Hinweise gibt, wer da der ideale Partner wäre.
00:26:15: Ja oder du registrierst bei dir auf der Plattform die Fragen alle im Chat an,
00:26:18: ein neues Dispensing Tool und du hast es nicht und dann hast du das Gefühl,
00:26:23: oh, da geht aber was im Dispensing Bereich.
00:26:25: Vielleicht gehen wir doch in das Distancing Bereich rein und holen uns doch nochmal was auf die Plattform.
00:26:29: Also das ist ja auch ein Wissensmanagement oder ein Business Intelligence Tool am Ende des Tages.
00:26:34: Jetzt Heiko Osterfolge sagt, dass nicht jede Plattform von Erfolg gegründet ist,
00:26:39: wie groß ist denn der Friedhof an Plattform-Initiativen und wer oder was liegt da so alles beerdigt?
00:26:46: Oh, also wenn man die letzten zwölf Monate mal anguckt, dann sieht man von SAP, von Google,
00:26:53: also auch die großen sozusagen neben Plattform-Ideen eigentlich zurück soweit.
00:26:59: Wir hatten in Deutschland mit Adamos zum Beispiel auch eine Idee, ein bisschen umkonfiguriert.
00:27:04: Wenn man jetzt die Siemens Mainz IV sich anguckt, hat die ihren Kerncharakter auch komplett verändert.
00:27:08: Die ist nicht mehr die Mainz IV auf am Anfang.
00:27:11: Aus dem amerikanischen Bereich war die Predix sicherlich ein Pionier,
00:27:15: ist dann aber so auch stark gescholten worden.
00:27:18: Und ich glaube, was man sich bewusst machen muss, ist, dass wirklich selbst ein großer scheitern kann.
00:27:23: Aber es kann auch ein kleiner damit erfolgreich sein.
00:27:26: Also das ist sozusagen, ich muss das Spiel verstehen und ich muss mir das Risiko ist bewusst sein.
00:27:32: Aber trotzdem würde ich sozusagen den Weg versuchen anzugehen, wenn es aus Marktsicht,
00:27:38: aus Kundensicht fürs Unternehmen Sinn macht und einfach dann mit einem gewissen Demo
00:27:42: rein gehen, sagen, lass uns das Thema mal angehen.
00:27:44: Lass uns auch ein Wurstcase berechnen, ein Exit auch von vornherein sozusagen mit reinnehmen
00:27:50: in unserem Businessplan und dann macht das schon Sinn, sich dem Thema sozusagen so zu nähern.
00:27:55: Ganz hoffen Punkt bringen, woran die Initiative, die du vorher genannt hast,
00:27:59: woran die gescheitert sind?
00:28:00: Oh, ein Punkt.
00:28:02: Das ist schwierig.
00:28:03: Ich glaube, es gibt vom Missmanagement der Plattform wirklich auch.
00:28:07: Es gibt Shareholder, die gesagt haben, wir möchten nicht mehr rein investieren und so weiter.
00:28:12: Die Druck gehabt haben.
00:28:14: Ich habe vielleicht auch die schlechten Zeitpunkt gehabt, weil sozusagen dann auf einmal Corona
00:28:19: Wirtschaftskrise gekommen ist und so weiter.
00:28:22: Und so einmal aber ein Punkt, der sagen wir vielleicht so ein bisschen bei allen
00:28:25: mitschwingend ist, eine gewisse technologische Naivität, die Technik beides demarkelt sozusagen.
00:28:33: Und ich muss es wahrscheinlich eher vom Markt noch mal versuchen.
00:28:36: Also eine Technologie-Glaubigkeit, dass die beste Technologie sich bei Plattform auch durchsetzt.
00:28:42: Und das ist nicht der Fall.
00:28:43: Also es gibt Plattformen, die technologisch schlecht angefangen haben, aber heute zu dominieren
00:28:48: im Plattform fast geworden sind.
00:28:50: Was ist dein Favorit?
00:28:52: Favorit für was?
00:28:52: Für eine Plattform, wo du sagst, die haben alles richtig gemacht.
00:28:55: Also ich finde, also Einzelaspekte wirklich spannend.
00:29:00: Ich glaube, ich würde von der Farme 365 die Einfachheit des Preissings mitnehmen, dieses
00:29:07: Subscription basierend auf dem Einfahren-Preismechanismus und dass alle Partner auch gleich behandelt werden,
00:29:13: egal ob dann großer dabei ist oder kleiner.
00:29:15: Ich würde aus diesem Kontext auch mitnehmen, nimmt den Bettbewerber nicht als Konkurrenz war, sondern
00:29:20: da kann dir beim Thema Plattform auch helfen.
00:29:22: Ich würde von der Sky-Weiss-Plattform mitnehmen, gehe massiv rein und baue das also relativ
00:29:30: schnell auf, indem du die Großkunden einfach gewinst.
00:29:32: Da ist sozusagen, wenn die Lufthansa kommt, dann kommt auch automatisch der Rest und so weiter.
00:29:37: Das kann man damit nehmen.
00:29:39: Kommen wir noch mal zurück zum interessanten Thema, was wir vorher diskutiert haben, Industrieversusbranche.
00:29:46: Ich habe darüber geredet, das kam von dir, überhaupt die mir weite, die tief ich in eine Nische reingehe,
00:29:51: das so größt ist die Wahrscheinlichkeit, dass es mit einer Technikplattform was wird.
00:29:55: Ist es jetzt entweder oder oder kann eine Industrieplattform auch erfolgreich sein?
00:30:01: Wenn ja, was braucht eine Industrieplattform, um erfolgreich zu sein?
00:30:04: Es ist kein entweder oder an dem Moment.
00:30:07: Also ich kann sozusagen auch beides versuchen zu bespielen und mit der Industrieplattform erfolgreich
00:30:12: in welchem Kontext, wenn ich kurz nachfragen kann, darf.
00:30:15: Ich empfinde immer nur monetär.
00:30:16: Genau, genau, monetär.
00:30:18: Genau, genau. Also geht es jetzt nicht darum, zu verfolgen, rein diese Cashbrille?
00:30:23: Ich habe eine Industrieplattform, so ein bisschen den Marktplatz jetzt zu verstehen.
00:30:28: Dann habe ich natürlich typischerweise schon so eine Art Winner takes it all Phänomen.
00:30:33: Das heißt, ich habe vielleicht, es gibt hier bei uns in Leipzig,
00:30:36: jetzt zum Beispiel auch die UNITE, was so ein Konkurrenz ist, zu Amazon Business,
00:30:40: also sozusagen diese Kleinprodukte und so weiter.
00:30:43: Und ich denke, in häufig wird es dann auch sein, wenn so ein Marktplatz,
00:30:46: ich werde jetzt nicht fünf Marktplätze für Chemieprodukte haben.
00:30:49: Ich werde nicht fünf oder vielleicht zwei, drei Plätze für Elektronikkomponenten haben
00:30:53: und so weiter. Da geht es sehr stark um Größe, um je mehr ich draufbekomme,
00:30:57: dass ich im Markt oder in der Nische vielleicht wahrscheinlich
00:31:00: sich nur eine dominante Plattform dann durchsetzt in dem Moment.
00:31:04: Was ich aber dann schon sehe, ist, damit sich die durchsetzt,
00:31:07: habe ich schon ein starkes First Mover Vorteil,
00:31:11: wenn ich das Thema zuerst besetze, nimmt dich der Kunde auch anders wahr
00:31:15: und so weiter, ist es sehr, sehr schwer als Second oder Fourth Mover
00:31:19: das ganze Thema nochmal aufzuhalten.
00:31:22: Die, die das schaffen als Second, Fourth Mover,
00:31:24: dann hat der First Mover irgendwas falsch gemacht.
00:31:26: Das kann auch mal passieren, aber ich habe einen sehr starken,
00:31:29: sagen wir mal, First Mover Advantage, wenn ich mich diesem Thema frühzeitig nähere.
00:31:34: Das Einzige, was ich als First Mover nicht machen sollte,
00:31:38: dass ich immer kommuniziere, ich habe jetzt schon die perfekte Lösung,
00:31:40: sondern ich muss sozusagen auch da etwas dem, wie ich reingehen.
00:31:43: Wir haben eine Lösung, die ist vielleicht nicht so perfekt,
00:31:46: aber wir wollen es ausprobieren mit euch und weiterentwickeln.
00:31:49: Dann kann ich diesen Vorteil wirklich generieren
00:31:52: und das über die Zeit sehr schwer nachambahen.
00:31:54: Aber kann es passieren, dass ein großer Anbieter mit genau den selben Demut,
00:31:58: den du vorher erwähnt hast, gesagt,
00:32:00: ich bin platzhirsch, brauche überhaupt keine Plattform,
00:32:02: ich bestimme, was hier passiert und dass gar keine Plattform entsteht,
00:32:05: dass er dem sozusagen im Wege steht?
00:32:07: Das kann sein, dass diese platzhirsche vielleicht 2, 3 Jahre, 4, 5 Jahre damit
00:32:13: auch noch gut über die Runde kommen.
00:32:15: Aber ich glaube, irgendwann wird sich da auch etwas verändern,
00:32:18: um ein Merk zu sagen, dass auch da so sein der platzhirsch aufpassen muss,
00:32:22: dass er nicht seine dominierende Rolle verlieren kann.
00:32:25: Wir haben in Industrien eine eher schwierige Zeit,
00:32:29: Hintons oder fast Hintons und damit meine ich diese Teilekrise.
00:32:32: Da haben viele Unternehmen gelernt, nicht nur auf einen Lieferant
00:32:36: und zu setzen, sondern mit mehr Lieferanten Strategie entwickelt,
00:32:38: haben wir da dann eine Bewegung gesehen im Plattformbereich,
00:32:42: dass mehr Plattformen entstanden sind oder das weil jetzt müssen Unternehmen,
00:32:45: wenn sie sich von einer Plattform bedient haben,
00:32:47: müssen sie jetzt auf einmal 2 oder 3 Plattformen einkaufen.
00:32:51: Was heißt das für Plattformen insgesamt,
00:32:54: beziehungsweise welche Bewegung hast du da gesehen?
00:32:56: Es ist eine sehr spannende Frage.
00:32:58: Also man sieht schon, dass der Kunde eigentlich nicht gewillt ist,
00:33:00: auf 2, 3 Plattformen zu agieren.
00:33:02: Er weiß strategisch, dass er 2, 3 Lieferanten braucht,
00:33:06: sozusagen um widerstandsfähige Gegenausfälle usw. zu sein.
00:33:11: Das heißt aber nicht, dass sie über 2, 3 Plattformen einkaufen möchte
00:33:14: oder sich sozusagen.
00:33:16: Und das hat, glaube ich, für eine Tendenz geführt, dass ich sage,
00:33:19: ich möchte versuchen, mit Zulieferern anders umzugehen,
00:33:23: sie dazu zu bewegen, Stärke miteinander zu kooperieren,
00:33:26: auf eine Plattform zu gehen oder auch Zulieferer sagen,
00:33:29: wir müssen unsere Plattformen uns einfach auch öffnen,
00:33:32: technologisch die Plattform öffnen, dass wir in der Lage sind,
00:33:35: Konkurrenzprodukte, aber auch die vornachgelagerten Elemente
00:33:38: mit einzubeziehen in unsere Plattformen.
00:33:40: Also gewisse Offenheit, wer so ist, okay, abgegrenztheit,
00:33:44: wir machen nur das für unser Team, unsere Produkte.
00:33:47: Das sieht man, dass sich das eigentlich verändert gerade.
00:33:49: Muss wir auf das Thema Transparenz eins halt, was wir vorher diskutiert haben.
00:33:52: Wie essentiell ist das Thema Plattform für die Zukunft?
00:33:57: Also welche Trends gibt es, die darauf hinweisen,
00:34:00: früher oder später kommt man an eine Plattform nicht vorbei?
00:34:04: Auf der Gesetzesebene, Normenebene,
00:34:06: Circular Reccomony, Green Deal haben die einen großen Impact.
00:34:10: Beschleunige die eher die Entscheidung für eine Plattform
00:34:13: oder macht es das noch einmal spurkomplexer?
00:34:15: Jetzt wollte ich hier unterscheiden, also ich habe das Gefühl,
00:34:19: wir sollten es nicht politisch überregulieren.
00:34:21: Also ich glaube, die Politik spielt ein Roller.
00:34:25: Es gibt auch so Initiativen.
00:34:27: In Deutschland ist es sogar ja X.
00:34:29: Jetzt heißt es, manufacturing X stark politisch getrieben.
00:34:31: Aber durch politischen Willen
00:34:34: werden wir nicht ein einziges Unternehmen auf eine Plattform holen.
00:34:36: Sehr gut.
00:34:37: Also das glaube ich, das politisch werden wir das nicht durchdrücken können.
00:34:41: Politisch sollten wir nur schauen, dass wir weltweit mit gleichen Regeln spielen.
00:34:45: Sozusagen, das ist in Ordnung.
00:34:48: Ich sehe aber das zweite Thema aus angesprochen wird.
00:34:50: Circularität, Kreislaufwirtschaft,
00:34:53: die Notwendigkeit, Produkte über den gesamten Lebenszyklus,
00:34:56: deren Ziel, zwei Ausstoß transparent zu machen,
00:34:59: als neuen, sagen wir mal auch, Idee
00:35:02: Richtung Plattformen.
00:35:04: Und wenn man sich so die Podcasts von den Kollegen vom MIT anguckt
00:35:07: und so weiter, dann ist das für sie gerade das neue Plattformthema.
00:35:10: Und das ist schon sehr, sehr spannend, wo ich sage,
00:35:12: das bringt eine neue Dimension mit rein und eröffnet auch nochmal
00:35:15: neu Plattformen, neue Chancen
00:35:18: oder aber auch heutige Plattformen nochmal zu erweitern und zu verändern.
00:35:22: Das definitiv.
00:35:23: Ich glaube, dass im ganzen Industrial AI Bereich
00:35:27: wir viel mehr Plattformen sehen werden, weil wir unendlich viele Start-ups haben,
00:35:31: unendlich viele Open Source Modelle, die Leute, der keinen Überblick mehr haben.
00:35:36: Welches Modell passt zu meinem Use Case?
00:35:39: Wer kann mir sowas anbieten?
00:35:40: Es ist doch ein Kommen und Gehen.
00:35:42: Ja, es ist ein Kommen und Gehen.
00:35:43: Und ich glaube, unsere Industrie ist noch in vielen Bereichen nicht so weit,
00:35:46: dass sie sich in GitHub so gut auskennen, dass sie wissen,
00:35:49: in welches, wo gehen sie hin, welches Modell, sondern sie brauchen auch
00:35:52: was die Plattformen leisten, ganz so eine Leitungs- und so eine Orientierungshilfe
00:35:56: als Plattform, als Orientierungshilfe.
00:35:58: Was tue ich?
00:35:59: Welche Modelle sind für mich gut?
00:36:01: Welche sind nicht gut?
00:36:02: Was kann ich mit damit machen?
00:36:03: Ich glaube, da könnte noch mal so ein bisschen Schwung kommen neben der Circle Economy.
00:36:06: Also ich glaube, alle Bereiche, wo es darum geht, Orientierung,
00:36:10: Orientierung, Klarheit zu schaffen, also manche Bereiche entwickeln sich so schnell
00:36:14: AI zum Beispiel oder auch der Bereich Robotik oder kombiniert, dass ich
00:36:18: einfach aus Einstiegern wissen möchte, was ist jetzt State of the Art oder auch
00:36:24: Gesetzesgebung im Regulatorium, die immer gleichende EU, da gibt es durchaus
00:36:28: Unterschiede, wenn ich an Single-Use-Plastics denke, um dann einfach zu wissen,
00:36:32: OK, was ist jetzt Stand der Dinge, bevor ich Entscheidungen treffe?
00:36:35: Vielen Dank für den sehr, sehr guten Austausch, Heiko.
00:36:39: Danke, dass du dir die Zeit genommen hast beim Megalgespräch.
00:36:42: Robert, die Erstgesprächsparte, muss ich nicht sagen, wie toll man dich so findet.
00:36:45: Noch mehr Honig.
00:36:47: Danke.
00:36:47: Vielen Dank.
00:36:48: Danke, Heiko.
00:36:49: Schöne Grüße nach Leipzig.
00:36:50: Danke, hat Spaß gemacht.
00:36:52: Tschüss.
00:36:52: Tschüss.
00:36:53: * Musik *
00:36:56: * Musik *
00:36:59: * Musik *
00:37:06: [Musik]
00:37:08: Wir großen.
Neuer Kommentar